Bilanz der Erbschaftsteuerreform nach 5 Jahren
Beschäftigung und Investitionen gestärkt. Ohne Verschonung des Betriebsvermögens müssten laut ifo-Umfrage 43 Prozent der Familienunternehmen beim Generationenübergang verkauft werden
(DGAP-Media / 05.05.2014 / 12:00)
Die Verschonung von Betriebsvermögen bei der Erbschaft- und Schenkungsteuer
hat für die Zukunft der Familienunternehmen in Deutschland existentielle
Bedeutung. Dies belegt eine breit angelegte Studie des ifo Instituts im
Auftrag der Stiftung Familienunternehmen, an der sich im Februar und März
dieses Jahres 1.729 Unternehmen beteiligten. 43 Prozent der vom ifo
Institut befragten Familienunternehmen, die einen Erb- oder Schenkungsfall
hatten, gaben an, dass ohne diese Regelung beim Generationenübergang das
Unternehmen oder Teile davon hätten verkauft werden müssen.
"Das Bundesverfassungsgericht prüft derzeit, ob die Verschonungsabschläge
für Betriebsvermögen verfassungsgemäß sind. Eine Entscheidung ist für
dieses Jahr angekündigt. Die Entlastung des Betriebsvermögens von der
Erbschaftsteuer wird den Unternehmern aber nicht ohne Gegenleistung
gewährt: Sie müssen unter anderem für einen Verschonungsabschlag in Höhe
von 85 Prozent fünf Jahre lang und für einen Abschlag in Höhe von 100
Prozent sieben Jahre lang den Erhalt einer bestimmten Lohnsumme und damit
Arbeitsplätze sicherstellen", mahnt Prof. Rainer Kirchdörfer, Vorstand der
Stiftung Familienunternehmen und Vorsitzender des Wissenschaftlichen
Beirats der Stiftung. 43 Prozent der befragten Familienunternehmen halten
die gesetzlichen Anforderungen für den Verschonungsabschlag im Übrigen für
zu hoch.
Die Studie "Die Auswirkungen der Erbschaftsteuer auf Familienunternehmen"
analysiert erstmals die Folgen der Erbschaftsteuerreform von 2009. 66
Prozent der Familienunternehmen schätzen, dass sie ohne Verschonung von
Betriebsvermögen im Erb- oder Schenkungsfall ihre Investitionen senken
müssten. 52 Prozent gehen davon aus, dass dann die Zahl ihrer Beschäftigten
schrumpfen würde.
"Die Studie belegt ganz eindeutig positive Effekte der Verschonung von
Betriebsvermögen für Arbeitsmarkt und Investitionen. Diese Regelung
verhindert, dass Familienunternehmen in der besonders heiklen Phase des
Unternehmensübergangs deutlich geschwächt werden. Gleichzeitig ziehen Staat
und Gesellschaft auch Nutzen aus der Verschonung, denn nur der Erhalt der
Betriebe sichert das Steuersubstrat von morgen", erklärt Kirchdörfer.
Von den Familienunternehmen, die einen Verschonungsabschlag in Anspruch
genommen haben, gaben 39 Prozent an, dass er zu einem Anstieg ihrer
Investitionen geführt habe. 32 Prozent führten aus, dass der
Verschonungsabschlag ihre Beschäftigtenzahlen ansteigen ließ. "Tendenziell
gaben Unternehmen mit vielen Beschäftigten öfter an, dass sich der
Verschonungsabschlag positiv auf ihre Beschäftigtenzahlen auswirkte", sagt
Prof. Niklas
Potrafke, Autor der Studie und Leiter des ifo Zentrums für öffentliche
Finanzen und politische Ökonomie. Die Stichprobe bilde die deutsche
Unternehmenslandschaft hinsichtlich verschiedener Kennzahlen wie Standort,
Gewerbe, Beschäftigtenzahl und Bilanzsumme gut ab.
Die Ergebnisse der ifo Studie machen deutlich, warum die über drei
Millionen Familienunternehmen in Deutschland mit so großer Spannung nach
Karlsruhe blicken.
Weitere Informationen:
Hartmut Kistenfeger
Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0) 89 / 12 76 400 06
mailto: kistenfeger@familienunternehmen.de
www.familienunternehmen.de
Ende der Pressemitteilung
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Emittent/Herausgeber: Stiftung Familienunternehmen
Schlagwort(e): Recht
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die DGAP - ein Unternehmen der EQS Group AG.
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analysiert erstmals die Folgen der Erbschaftsteuerreform von 2009. 66
Prozent der Familienunternehmen schätzen, dass sie ohne Verschonung von
Betriebsvermögen im Erb- oder Schenkungsfall ihre Investitionen senken
müssten. 52 Prozent gehen davon aus, dass dann die Zahl ihrer Beschäftigten
schrumpfen würde.
"Die Studie belegt ganz eindeutig positive Effekte der Verschonung von
Betriebsvermögen für Arbeitsmarkt und Investitionen. Diese Regelung
verhindert, dass Familienunternehmen in der besonders heiklen Phase des
Unternehmensübergangs deutlich geschwächt werden. Gleichzeitig ziehen Staat
und Gesellschaft auch Nutzen aus der Verschonung, denn nur der Erhalt der
Betriebe sichert das Steuersubstrat von morgen", erklärt Kirchdörfer.
Von den Familienunternehmen, die einen Verschonungsabschlag in Anspruch
genommen haben, gaben 39 Prozent an, dass er zu einem Anstieg ihrer
Investitionen geführt habe. 32 Prozent führten aus, dass der
Verschonungsabschlag ihre Beschäftigtenzahlen ansteigen ließ. "Tendenziell
gaben Unternehmen mit vielen Beschäftigten öfter an, dass sich der
Verschonungsabschlag positiv auf ihre Beschäftigtenzahlen auswirkte", sagt
Prof. Niklas
Potrafke, Autor der Studie und Leiter des ifo Zentrums für öffentliche
Finanzen und politische Ökonomie. Die Stichprobe bilde die deutsche
Unternehmenslandschaft hinsichtlich verschiedener Kennzahlen wie Standort,
Gewerbe, Beschäftigtenzahl und Bilanzsumme gut ab.
Die Ergebnisse der ifo Studie machen deutlich, warum die über drei
Millionen Familienunternehmen in Deutschland mit so großer Spannung nach
Karlsruhe blicken.
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