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Kaum verändert - US-Daten verdrängen Sorge um China und Ukraine
NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Börsen sind am Montag auf der Stelle getreten. Börsianer verweisen auf gute Konjunkturdaten aus den USA, die Sorgen um eine schwache Wirtschaft in China und anhaltenden Sorgen um die Ukraine mehr und mehr in den Hintergrund drängten. Der Leitindex Dow Jones Industrial glich seine Anfangsverluste zeitweise aus, bröckelte zuletzt aber wieder mit 0,07 Prozent ins Minus auf 16 500,95 Punkte. Er liegt damit weiter in der Nähe seines Rekordstands von 16 631,63 Punkten, das er Anfang April erreicht hatte.
Der marktbreite S&P-500-Index verlor zuletzt 0,04 Prozent auf 1880,33 Punkte. Der technologielastige Nasdaq 100 legte 0,07 Prozent auf 3590,17 Punkte zu. Es gebe leichte Gewinnmitnahmen, die von der Schwäche im verarbeitenden Sektor in China begünstigt würden, sagten Börsianer. Der HSBC-Einkaufsmanagerindex hatte auch im April abnehmende Industrietätigkeit in China gezeigt und Börsianer fürchten einen stärker als bislang erwarteten Konjunkturabschwung in der riesigen Volkswirtschaft - das drücke auf die Stimmung. Zudem beunruhige die anhaltende Ukraine-Krise die Anleger, hieß es am Markt.
Der besser als erwartet ausgefallenen ISM-Index für das Dienstleistungsgewerbe gab dem Markt dagegen auf zweiten Blick einen positiven Impuls. Volkswirt Ralf Umlauf von der Helaba sagte: "Die Zahl unterstreicht das Wachstumsszenario in den USA und nach der Stagnation im ersten Quartal dürfte die US-Wirtschaft im Frühjahr wieder Fahrt aufnehmen."
Schwache Finanzwerte rutschten ans Ende im Dow. Die Papiere von JPMorgan fielen am Indexende um 2,66 Prozent auf 54,10 US-Dollar. Die größte Bank der USA hatte den Markt mit der Ankündigung schockiert, die Handelsumsätze würden im laufenden zweiten Jahresviertel um 20 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Bereits im ersten Quartal hatte ein schwächelndes Geschäft mit Hypotheken und Anleihen den Jahresstart verhagelt. Goldman Sachs verloren 1,79 Prozent.
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Pfizer-Aktien rutschten nach der Quartalsbilanz des Pharmakonzerns um 2,56 Prozent auf 29,96 Dollar. Händlern bemängelten eine enttäuschende Umsatzentwicklung bei Kassenschlagern wie Lipitor, Viagra und Lyrica. Die Erwartungen beim Ergebnis je Aktie vor Sonderposten hat Pfizer jedoch dank Kosteneinsparungen und der Nachfrage nach neueren Medikamenten übertroffen.
Facebook-Papiere hielten sich dagegen an der Nasdaq-Börse mit 0,79 Prozent im Plus. Dabei stößt das Internet-Netzwerk laut einem Pressebericht beim milliardenschweren Kauf des 3D-Brillen-Spezialisten Oculus VR auf ein Problem. Der Spiele-Entwickler ZeniMax erhebe Anspruch auf die Technologie in der 3D-Brille.
Papiere des Softwarekonzerns Oracle profitierten von Kaufempfehlungen von Bernstein und Societe Generale. Die rasch wachsende Kundenakzeptanz für die neue Datenbank sowie ein Aufrüstzyklus bei Software-Anwendungen werde die Aktie antreiben, schrieb Analyst Richard Nguyen von den Franzosen. Bernstein-Experte Mark Moerdler lobte die verbesserte Gesamtpositionierung und hob seine Empfehlung auf "Outperform". Die Aktie stieg zuletzt um 0,66 Prozent./fat/zb