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    Devisen - Währungen  1985  0 Kommentare Devisenmarkt im Umbruch - Manipulationen und Entlassungen

    Der Devisenhandel ist ins Stocken geraten. Schuld ist vor allem die fehlende Volatilität. Sie ist auch zurückzuführen auf die Berechenbarkeit der Zentralbanken. Betroffen sind vor allem die großen Banken – und deren Mitarbeiter. Reihenweise wurden Händler entlassen.

    Eine Trendwende? Ungewiss. Doch zumindest wird derzeit etwas aufgeräumt am Devisenmarkt. Auch personell. Seit Oktober sind bei elf Unternehmen zusammen bereits über 30 Händler gefeuert worden oder in Rente gegangen. Das berichtet das „Handelsblatt“. „Das ist ein beträchtlicher Prozentsatz der Mitarbeiter“, sagt Brad Bechtel, Managing Director bei Faros Trading in Connecticut, dem Bericht zufolge mit Blick auf die britische Barclays und die Schweizer UBS. Sie entließen jeweils bereits ein Dutzend Mitarbeiter.

    Natürlich, die Entlassungen sind teilweise auch auf die Untersuchungen zu möglichen Manipulationen im Devisenmarkt zurückzuführen. Vorgeworfen wird Devisenhändlern die Absprache - unter anderem über Internet-Portale (wallstreet:online berichtete u.a. hier oder hier). Doch die Entlassungen zeigen auch deutlich, dass der Devisenhandel zumindest derzeit nicht das lukrative Geschäft ist, das er noch jüngst war.

    Das zeigen auch andere Zahlen: So zeigt der Global Currency Managers Index für den April ein Minus von 1,5 Prozent. Mit dem Index werden die besten 14 Fonds im Bereich Devisen abgebildet, schreibt das „Handelsblatt“. Das Minus von 1,5 Prozent stelle dabei den höchsten Rückgang seit Juli dar.

    Problem ist vor allem die fehlende Volatilität

    Wo liegen die Probleme? Problematisch ist der Devisenhandel vor allem aufgrund der fehlenden Volatilität. Mit der Volatilität wird die Schwankung um einen Mittelwert bezeichnet. In der Regel berechnet durch die Standardabweichung einer Zeitreihe. Ohne solche Schwankungen sind Händlern die Hände gebunden. Oder anders: Ihnen fehlt der Zündstoff, um Geld zu verdienen. Wenig volatil sind die Devisenmärkte vor allem aufgrund der derzeitigen Zentralbankpolitik, schreibt das Blatt. Diese ist geprägt von billigem Zentralbank-Geld und niedrigen Zinsen auf der einen Seite, und Berechenbarkeit auf der anderen Seite. „Bis wir uns von dieser weltweiten Zentralbank-Politik der Null-Prozent-Zinsen wegbewegen, werden wir das haben, was wir haben – nämlich eine bizarre Preisentwicklung an den Finanzmärkten, Devisen eingeschlossen“, zitiert das „Handelsblatt“ David Kotok, Chairman und Investmentchef bei Cumberland Advisors. Oliver Korber, Devisen-Stratege bei Société Générale SA in Paris, geht dem Bericht zufolge noch einen Schritt weiter: „Mit Zentralbanken, die so berechenbar sind, haben wir nicht die richtigen Zutaten, die notwendig sind.“

    Eine Möglichkeit sind sogenannte Carry-Trades

    Doch auch in solchen Situationen finden erfindungsreiche Händler Lücken, um weiter Geld zu scheffeln. Carry-Trades heißt der aktuelle Trend. Bei solchen Devisengeschäften nehmen Händler in einer Währung mit niedrigem Zinsniveau Kredite auf, um davon Zins-Anlagen in Währungen mit hohem Zins zu kaufen. In Zeiten hoher Volatilität sind diese Geschäfte äußerst riskant. Derzeit jedoch sind sie die wohl einzige Möglichkeit, durch Devisen noch Erträge zu erwirtschaften, so das „Handelsblatt“. 




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