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     1089  0 Kommentare Verbale Intervention schwächt NZD; US Dollar Index an Schlüsselmarke

    Marktkommentar: Verbale Intervention schwächt NZD[hr]

    • Die neuseeländische Notenbank hat gestern überraschend verbal am Devisenmarkt interveniert und hat verlautbaren lassen, eventuell den starken NZD aktiv zu schwächen. Diese Aktion ist überraschend, da im März und April die Leitzinsen auf 3,0% angehoben wurden und der Wachstums- und Zinsausblick für die nächsten zwei Jahre sehr deutlich vorgegeben wurde. Der Notenbank muß klar gewesen sein, dass eine Ausweitung der Realzinsdifferenz zu Niedrigzinsräumen wie dem Euro- oder US-Dollarraum zu einer weiteren Aufwertung der Währung führen mußte. Aber seit Mitte Februar hat sich ein drastischer Preisverfall von -23% bei Milch, dem Hauptexportgut Neuseelands eingestellt. Eine historisch hohe Währung und Einkommensverluste durch schwächere Exportpreise wirken doppelt schwer auf diesen wichtigen Wirtschaftszweig. Neuseeland ist der weltweit größte Exporteur von Milchprodukten. Etwa 90% der Erzeugnisse gehen ins Ausland. Von daher ist die verbale Intervention ernst zu nehmen und der bereits eingepreiste Zinsschritt im Juni rückt wieder in die Ferne.
    • Dennoch ist es schwer vorstellbar, dass die Notenbank von ihrem Wachstums- und Zinspfad deutlich abweicht. Dies würde die Glaubwürdigkeit untergraben. Von daher ist trotz "Preisdelle" perspektivisch ein festerer NZD weiterhin einzuplanen. Heute Abend wird Janet Yellen eine mit Spannung erwartete Rede vor dem Wirtschaftsausschuß des US-Kongreß halten, wovon sich die Marktteilnehmer weitere Erkenntnisse über die Geldpolitik erhoffen. Dies könnte neue Bewegungen im EUR/USD auslösen, insbesondere wenn die Rede als "dovish" interpretiert wird. Ein Blick auf den US Dollar Index (siehe Chart des Tages) zeigt die prekäre Lage des US Dollars. Mit dem Fall unter die Nackenlinie einer möglichen Toppformation würde ein Verkaufssignal ausgelöst. Die Bullen müssen jetzt kontern, sonst drohen weitere Abgaben. Für den Euro als Index-Schwergewicht  mit über 57% Anteil würde dies Rückenwind bedeuten.
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    Chart des Tages: US Dollar Index vor Verkaufssignal? [hr]

    Devisen & Edelmetalle: US Dollar Index an Schlüsselmarke[hr]

    • EUR/USD: Wie oben beschrieben, handelt der US Dollar Index an einer Schlüsselmarke, die auch die Entwicklung des Euros maßgeblich beeinflussen kann und bedarf genauerer Beobachtung. Nach dem gestrigen Aufwärtstag, konsolidiert der EUR/USD nahezu unverändert (aktuell 1,3928) vor der Yellen-Rede im Wirtschaftsaussschuß des US-Kongresses. Technisch rückt nach Überwindung des letzten Pivotpunkts bei 1,3904 die runde Marke von 1,40 und damit die obere Begrenzung des "aufsteigenden Keils", in der sich das Währungspaar übergeordnet befindet, auf die Tagesordnung. Eine Herausnahme dieser Hürde, würde mittelfristiges Trendpotenzial freisetzen. Die technischen Indikatoren sind überwiegend positiv zu interpretieren. Der MACD hat das "bullish failure" direkt mit einem neuen Kaufsignal gekontert und der Aroon wartet mit einem neuen Kaufsignal auf. Der Stochastik hat bereits wieder die obere Extremzone erreicht und dürfte bald ein Ausstiegssignal auslösen. Auch die anderen Oszillatoren nähern sich dem überkauften Bereich. Auf der Unterseite liegen Unterstützungen bei 1,3915 und 1,3904. Anlaufpunkte auf der Oberseite liegen im Bereich von 1,3935 und 1,3948. Bullish.
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    • USD/JPY: Das Währungspaar kann sich heute von der wichtigen Unterstützung bei 101,50 mit +0,22% auf 101,89 absetzen und vermeidet zunächst einen Ausbruch aus der Konsolidierungsformation seit Anfang Februar nach unten. Dies wäre eine negative Weichenstellung und eine mögliche Verletzung des Februartiefs bei 100,77 würde ein Topp vervollständigen. Dennoch sind die trendfolgenden Indikatoren weiterhin bearish zu bewerten. MACD und Aroon haben neue Verkaufssignale generiert, ebenso wie der Stochastik, der aber bald auch den überverkauften Bereich erreichen wird. Damit unterstreichen die Indikatoren eine erhöhte Abwärtsgefahr. Unmittelbare Widerstände liegen bei 101,96 und 102,03. Unterstützungen sind bei 101,80 sowie 101,72 vorhanden. Bei einem Schlusskurs unter dem Februartief bei 100,79 erfolgt eine Umstellung auf bearish. Neutral.
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    • AUD/USD: Das Währungspaar schloss gestern den amerikanischen Handel bei 0,9346 und konnte den Widerstand bei 0,9354 nicht überwinden. Aktuell folgen leichte Abgaben auf 0,9335. Der Ausbruch aus der Korrekturflagge seit Anfang April ist intakt und es wurde ein neues Kaufsignal generiert. Konservativ kalkuliert, ergibt sich ein Kursziel bis in den Bereich von 0,9565. Jetzt muss Aufwärtsdynamik entstehen. Noch bestätigen die trendfolgenden Indikatoren den Ausbruch nicht. Der MACD ist noch bearish ausgerichtet, aber der Stochastik ist klar auf "kaufen" positioniert. Sollte der Ausbruchsversuch erfolgreich verlaufen, dann dürfte der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Der Aroon ist neutral zu interpretieren. Sollte jedoch der Trendkanal verletzt werden, würden sich auch die Abwärtsrisiken weiter verstärken. Unmittelbare Widerstände liegen bei 0,9354 und 0,9369. Zentrale Haltemarken sind bei 0,9315 und 0,9298 vorzufinden. Bullish.
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    • Gold: Der russische Präsident hat heute die Bereitschaft bekundet, aktiv an einer Lösung für den Ukrainekonflikt mitzuwirken. Damit kommt der "Safe Haven" Status des Edelmetallkomplexes unter Druck. Gold verliert aktuell -0,48% auf $1.301. Sollte sich diese Entwicklung bis Handelsende verstetigen, dann wäre das Zwischenhoch bei $1.306 wieder hinfällig. Ein möglicher Doppelboden mit Überwindung der Marke von $1.331 würde dann wieder etwas in die Ferne rücken. Die trendfolgenden Indikatoren MACD und Aroon sind weiterhin bullish ausgerichtet, während der Stochastik sich dem überkauften Niveau annähert. Auf der Oberseite sind Anlaufpunkte bei $1.306 und $1.311 vorhanden. Zentrale Unterstützungen liegen bei $1.301 und $1.299. Bei einem Schlusskurs unter $1.268 erfolgt eine Umstellung auf bearish. Bei Überwindung des Widerstands bei $1.331 erfolgt eine Umstellung auf bullish. Neutral.
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    Weitere Analysen von Jörg Rohmann finden Sie im Alpari Newsroom.

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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
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