Tradingstile
Wie handelt man in Seitwärtsmärkten, Teil 2
Lieber Leser,
Wie versprochen, kommt nun der 2. Teil zum Thema „Trading von Seitwärtsmärkten“. Im Teil 1 hatte ich ein Wendemuster besprochen, sie können es unter dem unten angegebenen Link nachlesen. Heute geht es um die Analyse des Umfeldes. Wie muss ein Chart aussehen, um überhaupt einen „Range Trade“ durchführen zu können?
In erster Linie muss vor allem eine Range vorliegen. Und zwar eindeutig, quasi „über jeden Zweifel erhaben“. Ich zeige Ihnen das jetzt an dem bereits in Teil 1 verwendeten Beispiel der Linde Aktie in diesem Jahr. Der Chart ist hier breiter und beginnt schon im November des letzten Jahres. Damit ist das Umfeld des Trades komplett dargestellt.
Ein Seitwärtstrend im Chart
Herausragendes Ereignis ist der Fehlausbruch Ende Dezember über das Hoch von Anfang Dezember (roter Punkt). Im Januar scheiterte die Kursentwicklung dann nochmals genau beim Dezemberhoch von 151 Euro. Damit war nach oben eine sehr hohe „Mauer“ errichtet. Im Februar drehte die Aktie bei 139 mit einem W-Muster wieder nach oben (hellgrüner Punkt), und markierte so eine zunächst noch schwache untere Grenze der Range.
Die Aktie war zuvor schon lange seitlich gelaufen. Das sieht man daran, dass ein lang laufender Durchschnitt (violette Linie, 150 Tage Schnitt) fast waagrecht verläuft. Das ist zur Verdeutlichung mit hellblauen Punkten markiert. Der waagrechte Verlauf eines langen Kursdurchschnitts gibt isoliert betrachtet die verlässlichste Aussage über das Vorliegen einer Range.
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Trotz des Vorliegens einer Range ist die Aktie nicht bewegungslos. Vom Februartief aus ging es bis Monatsende fast noch zum alten Hoch zurück, dann wieder in einer längeren Bewegung runter. Nur wenn es solche Bewegungen noch gibt, sollte man einen Trade überhaupt in Erwägung ziehen. Denn man braucht eine Bewegung, um einen Gewinn zu machen.
Es kommt nun Mitte März zu dem bereits in Teil 1 beschriebenen W-Muster. Und das Schöne dabei ist: Das Muster berührt das Tief vom Februar nicht, sondern hält sich leicht darüber. Das ist wesentlich besser, als wenn das Muster die Linie ein oder zweimal überschreitet, oder sich sogar komplett darunter ausbildet. Besonders wichtig ist zu an diesem Zeitpunkt, weil die Untergrenze wie erwähnt bisher erst schwach manifestiert hatte.
Zusammenfassung: 4 Voraussetzungen für eine gute Rangetrade Chance, die im vorliegenden Beispiel alle gegeben sind:
- Die äußeren Grenzen einer Range müssen klar und deutlich erkennbar sein
- Ein langfristiger Durchschnitt (150 oder 200 Tage Linie) verläuft schon seit geraumer Zeit nahezu waagrecht
- Es muss noch genügend Volatilität vorhanden sein. Man erkennt das mit dem bloßen Auge an deutliche Kursbewegungen im Chart oder auch daran, dass sich die Bollingerbänder nicht eng zusammenziehen.
- Das Wendemuster sollte ein wenig über der unteren Rangegrenze liegen
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Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Handeln an der Börse!
Gernot Daum, Statistikfuchs