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    Wölbern-Skandal  6848  0 Kommentare Verbrannte Erde bei den geschlossenen Fonds

    Am Montag beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Untreue in 360 Fällen vor. Bis zum August will das Gericht in 15 Verhandlungstagen klären, wie es dazu kommen konnte, dass Kapital aus mehreren Fondsgesellschaften unrechtmäßig an die Seite geschafft wurde. 
     
    Der „Wölbern-Skandal“ hat die Branche der Anbieter geschlossener Fonds härter getroffen als die kriminelle Energie der S&K-Jungspunde - eine Erkenntnis aus zahllosen Gesprächen mit Initiatoren und Vertrieben. Hier ein Newcomer, der mit einem undurchsichtigen Geschäftsmodell, aber verführerisch hohen Provisionen und Rendite-Aussichten die Gier mancher Branchenteilnehmer bediente. Dort ein etabliertes Emissionshaus mit bislang überdurchschnittlich guten Fonds, das fair mit seinen Anlegern umging und daher bei zahlreichen Sparkassen, Banken und freien Finanzdienstleistern erste Wahl war. Kein Wunder, dass die betroffenen Vermittler und privaten Investoren auch auf Angebote anderer Initiatoren skeptisch reagieren. Zurückhaltend ausgedrückt. 
    Verbrannte Erde bei den geschlossenen Fonds - verbranntes Kapital bei den offenen. Drescher & Cie. hat ermittelt, wie sich die Abwertungs– und Verkaufsverluste von insgesamt 5,4 Milliarden Euro bei den Fonds in Liquidation zusammensetzen. Mancher Fonds hat bereits mehr als 50 Prozent des ursprünglichen Wertes verloren und noch keinerlei Rückzahlung geleistet. Und das als reguliertes Produkt. 
     
    Die Frage nach der Notwendigkeit der Regulierung stellt sich also nicht ohne Grund. Welche Schlupflöcher lässt das KAGB, und was für Risiken gehen Anleger mit solchen Angeboten ein? Große Überraschung: Auch in der Nische gibt es solche und solche. Um eine individuelle Prüfung kommt niemand herum. 
     
    Ihr Markus Gotzi
    Chefredakteur "Der Fondsbrief"





    Markus Gotzi
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    Markus Gotzi ist Chefredakteur des Fachmediums "Der Fondsbrief", dem bundesweit auflagenstärksten Newsletter mit Schwerpunkt geschlossene Beteiligungsmodelle, der alle 14 Tage über Neuigkeiten aus der Branche berichtet sowie Rechts- und Steuerfragen analysiert.

    Außerdem verfasst der Diplom-Journalist regelmäßig Artikel zu allen Themen rund um die Immobilie und geschlossene Fonds zum Beispiel in der Financial Times Deutschland, der Welt am Sonntag und im Wirtschaftsmagazin Capital, für das er einige Jahre lang als Redakteur tätig war. Darüber hinaus produziert Gotzi Fernsehbeiträge für den Nachrichtensender n-tv, in denen er vor laufender Kamera als Experte für Beteiligungsmodelle aktuelle Angebote analysiert.
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    Verfasst von 2Markus Gotzi
    Wölbern-Skandal Verbrannte Erde bei den geschlossenen Fonds Am Montag beginnt der Prozess gegen den ehemaligen Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Untreue in 360 Fällen vor. Der „Wölbern-Skandal“ hat die Branche der Anbieter geschlossener Fonds hart getroffen.