Im Maschinenraum des globalen Handels
Während das nationale Briefgeschäft der Deutsche Post AG für Stabilität sorgt, hat sich der Konzern als Express- und Logistikdienstleister weltweit eine
führende Stellung aufgebaut.
Der Werbeslogan „Schrei vor Glück“ ist eng mit dem kometenhaften Aufstieg des Online-Modeshops Zalando verbunden. 2008 in einer Berliner Wohnung als kleines Start-up gegründet, verschickt das
Unternehmen heute im Schnitt eine Million Pakete pro Monat und könnte schon bald auf dem Börsenparkett auftauchen. Zalando ist nur ein Beispiel für das enorme Wachstum im Bereich E-Commerce. Egal
ob Jeans, Smartphone, Fernseher oder Wohnzimmercouch: Mit nur ein paar Klicks kann der Konsument des 21. Jahrhunderts das Produkt seiner Wahl bestellen. Laut einer Untersuchung des Bundesverbands
des Deutschen Versandhandels e.V. (bvh) erreichte das Online-Geschäft mit Waren 2013 hierzulande ein Volumen von 39,1 Milliarden Euro – knapp 42 Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Wachstumstreiber E-Commerce
Einen „Schrei vor Glück“ könnte diese Entwicklung auch den Managern der Deutschen Post entlocken. Das Logistikunternehmen befindet sich inmitten des Booms. An einem normalen Werktag stellt der
Konzern allein in Deutschland 3,4 Millionen Pakete und Päckchen zu. 2013 dehnte sich das Gesamtvolumen um 7,4 Prozent aus. Damit kletterte die ausgelieferte Stückzahl erstmals über die Schallmauer
von einer Milliarde. Vorstandschef Frank Appel bezeichnet das der Sparte „Brief“ zugeordnete Paketgeschäft als einen von zwei zentralen Wachstumstreibern des Unternehmens. Ein Blick auf die Zahlen
gibt ihm Recht. Während der Konzern als Ganzes 2013 leicht rückläufige Umsätze verbuchte, nahmen die Erlöse im Briefsegment um 3,4 Prozent zu. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) schaffte
der Unternehmenszweig sogar eine deutlich überproportionale Steigerung. Mit 1,2 Milliarden Euro lag der operative Profit um 17 Prozent über dem Vorjahreswert. Damit war das Segment
hauptverantwortlich dafür, dass die Deutsche Post ihr Ebit insgesamt um 7,4 Prozent auf knapp 2,9 Milliarden Euro erhöhen konnte.