Tradingstile
Wie handelt man in Seitwärtsmärkten, Teil 4
Lieber Leser,
Ich komme heute zum vierten und letzten Teil der kleinen Artikelserie „Trading von Seitwärtsmärkten“. Offen ist das Thema des Positions- und Geldmanagements. Zudem hatte ich Ihnen den Trade noch nicht gezeigt, was ich nun nachhole.
Bewusst habe ich gezögert, Ihnen den kompletten Trade laut Plan zu zeigen. Denn bei all der Vorbereitung, die man dazu benötigt, kommt doch nur ein bescheidener kleiner Trade heraus. Doch sehen Sie selbst.
Linde Range Trade im März 2014
Der Trade ist im Stundenchart dargestellt, weil das sehr übersichtlich ist. Das Wendemuster (1, 2, 3) aus dem Teil 1 der Serie ist eingezeichnet. Am 21.03 konnte man nun einen Stopp Buy über dem Hoch des W in den Markt legen. Zum Beispiel bei 142,20, so dass der Trade am Nachmittag dieses Tages ausgelöst worden wäre. Das war ein Freitagnachmittag, und am folgenden Montag scheint der Trade zunächst zu scheitern. Doch dann lief er in die gewünschte Richtung.
Was bei einer Range mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht wird, ist deren Mitte. und daher sollte man das Ziel eines Range Trades auch genau dorthin legen. Die Mitte war in diesem Fall der waagrecht laufende gleitende Durchschnitt etwa bei 146 Euro. Sie können das in Teil 2 nachschauen. Das einfache Trade Management lautet also: Verkaufslimit knapp unter 146, also z.B. 145,90 und dazu noch einen Stopp unter dem letzten Tief bei Punkt 3, also bei 139,80.
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Den Stopp nachzuziehen geht bei diesem Tradingstil nicht. Akzeptabel ist lediglich ein zusätzlicher Zeitstopp, wenn weder Ziel noch Stopp erreicht werden. Im vorliegenden Fall empfehle ich 10-12 Tage dafür. Solange keiner der Stopps erreicht ist, schauen Sie am besten gar nicht hin. Wer sich mit Orderarten auskennt „One Cancel Other (OCO) ist hier die richtige Wahl“ für die Eingabe von Ziel und Stopp Am 28.03 Nachmittags, als nach genau einer Woche wurde das Ziel erreicht.
Der Trade ist bescheiden, weil der geplante Gewinn von Anfang an nur 2,6% sind, bei einem Verlustrisiko von 1,7% und einem damit ebenfalls bescheidenen CRV von gut 1,5. Sie sollten einen Broker mit niedrigen Gebühren haben, um so zu traden. Derivate sind in so einem Fall (wie meist) sowieso zwecklos. Von den Kosten her besser ist es, wenn der Broker sie Ihr eingesetztes Kapital hebeln lässt, bis zu einem Faktor 4 geht das bei Dax Aktien bei guten Brokern ohne Probleme. Oder Sie verzichten auf jeglichen Hebel, und akzeptieren, eben nur Moorhühner zu jagen und keine Elche.
Trotz der genannten Nachteile hat das Trading nach der beschriebenen Range Trade Methode in Seitwärtsmärkten einige Vorteile zu bieten:
- Wenn Sie in erkannten Seitwärtsmärkten Range Trades machen, erleiden Sie mit Ihrem Kapital keine Verluste mit schlecht getimten Trendtrades
- Sie richten Ihre Aufmerksamkeit auf die Rahmenbedingungen des Marktes. Wenn Sie sich das einmal angewöhnt haben, werden Sie es nicht mehr vergessen. Und Ihre Tradingergebnisse haben sich deutlich verbessert
- Wenn Sie ein Trendtrader sind, lernen Sie die Eigenheiten Ihres Stamm-Systems um so mehr zu schätzen: Es gibt regelmäßig einige Fehlversuche pro erfolgreichen Trade, dafür aber einzelnen Trades mit richtig großen Gewinnen. Und irgendwann kehren die Elche zurück
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Ich wünsche Ihnen ein erfolgreiches Handeln an der Börse!
Gernot Daum, Statistikfuchs