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     1022  0 Kommentare Ignorieren die Börsen die Konsequenzen der Europa-Wahl?

    Liebe Leserinnen, Liebe Leser,

    Europa hat gewählt und auf den ersten Blick werden die Ergebnisse von den Börsen gut aufgenommen. Der DAX erreichte ein neues Allzeithoch und scheint die Marke von 10.000 Punkten in den kommenden Tagen zu erreichen. CDU/CSU und SPD streiten sich intern um die Vergabe des Postens des Kommissionspräsidenten, doch auch diese Auseinandersetzung wird wahrscheinlich zum Wohl der großen Koalition gütlich geregelt werden. Allerdings sehen viele Börsianer offenbar nicht, welche Auswirkungen die Europawahl in den kommenden Monaten haben wird!

    Deutliche Machtverschiebungen in vielen Staaten!

    In Frankreich hat der extrem konservative „Front National“ von Marine Le Pen die meisten Stimmen abgeräumt. In weniger als einem Jahr gibt es Neuwahlen und der sozialistische Präsident Francois Hollande hat keine Chance auf eine Wiederwahl. Marine Le Pen könnte die neue Staatschefin werden und dann wird sich in Frankreich und vor allem der EU vieles ändern, wenn sie ihre Wünsche durchsetzt. Auch bezüglich des Finanzmarktes und der Banken und vor allem in punkto Rettung von Krisenstaaten dürfte dann Schluss sein. In Griechenland haben die Parteien, die klar gegen eine Fortsetzung des Sparkurses sind am meisten Stimmen erhalten (wen wundert dies schon). In England hat Nigel Farage mit seiner UKIP (UK Independence Party) ebenfalls einen Großteil der Stimmen geholt. David Cameron erscheint in Anbetracht des Wahlergebnisses als schwach. Ein Volksentscheid ist zudem für 2017 geplant, wo die Briten abstimmen dürfen, ob sie überhaupt noch in der EU verbleiben möchten. Zudem stehen 2015 Neuwahlen an.

    Starke Schwankungen voraus!

    Ich rechne damit, dass die Machtübernahme vieler konservativer Parteien, die klar europakritisch sind, einiges in Brüssel verändern wird. Abstimmungen dürften blockiert werden, weniger oder keine Hilfe mehr für Krisenstaaten und eine deutliche Beschränkung der Einwanderung. Die Börsen scheinen noch nicht erkannt zu haben, welche weitreichenden Konsequenzen die Wahl für die Märkte haben könnte. Direkte Folgen wären eine Verschlimmerung der Lage in vielen Problemstaaten und eine Beeinträchtigung des Wachstums, wenn einige Länder sich gegen Entscheidungen quer stellen oder ganz mit einem Austritt drohen. Bereiten Sie sich auf eine Zunahme der Bewegungen an den Weltbörsen vor! Ach ja, und in der Ukraine war ja auch noch was …

     

    Ihr Sebastian Hell
    Die obenstehende Kolumne wird Ihnen präsentiert von QTrade (www.qtrade.de)! Weitere Artikel von Sebastian Hell finden Sie auch unter www.qtrade.de/tradingblog!

     




    Sebastian Hell
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    Sebastian Hell hat International Finance in Deutschland und den USA studiert. Er berät Vermögensverwalter und Hedge Fonds bei der Umsetzung von Handelsstrategien und veröffentlicht regelmäßig im Auftrag von QTrade (www.qtrade.de) Kolumnen über die Finanzmärkte.
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    Verfasst von 2Sebastian Hell
    Ignorieren die Börsen die Konsequenzen der Europa-Wahl? Europa hat gewählt und auf den ersten Blick werden die Ergebnisse von den Börsen gut aufgenommen. Der DAX erreichte ein neues Allzeithoch und scheint die Marke von 10.000 Punkten in den kommenden Tagen zu erreichen.