Bonds
Bankanleihen profitieren von verschärfter Regulierung
Fünf Jahre nach der Finanzkrise sind Anleihen aus dem Finanzsektor wieder attraktiv. Dieser Ansicht ist Anthony Smouha, CEO von ATLANTICOMNIUM, S. A., und
Fondsmanager des GAM Star Credit Opportunities. „Die großen Finanzinstitute machen noch immer Schlagzeilen, doch der öffentliche Druck hat dazu beigetragen, dass die Sicherheit im Finanzsektor
deutlich gestiegen ist“, erklärt er. Die systemische Finanzkrise sei abgeklungen. Zugleich bleibe das Zinsniveau niedrig und der Hunger nach Renditen seitens institutioneller Investoren
unvermindert hoch. Vor allem die neuen Contingent Convertible Bonds, kurz CoCo-Bonds, dürften deshalb bei Investoren weiter auf große Nachfrage stoßen. In diesem Segment rechnet der
Anleihen-Experte innerhalb der nächsten zwei Jahre mit einer regen Emissionstätigkeit. „Noch attraktiver als CoCo-Bonds sind allerdings ältere nachrangige Anleihen“, fügt Smouha hinzu. „Diese
Instrumente waren schon in der Vergangenheit äußerst lukrativ und profitieren nun von einer Verknappung des Angebots.“
Ungesicherte und nachrangige Anleihen profitieren von neuen Eigenkapitalregelungen
Durch neue Eigenkapitalanforderungen seien die Sicherheitspolster im Finanzsektor stark angewachsen. Der Fondsmanager rechnet deshalb mit einem strukturellen Rückgang der Eigenkapitalrenditen.
„Banken können nicht mehr zum alleinigen Zweck der Profitmaximierung der Aktionäre geführt werden“, so Smouha. Zugleich dürften sich jedoch die Bilanzen verbessern, wodurch die Risiken für
ungesicherte und nachrangige Anleihen sinken würden.
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Coco-Bonds seien eines der neuen regulatorischen Instrumente, die nachhaltig zur Verbesserung der Stabilität im Finanzsektor beitragen können. Die neuen Produkte, die unter bestimmten Bedingungen
in eine feste Zahl von Anteilsscheinen konvertiert werden können, böten Investoren viele Vorteile. So seien etwa die Kupons signifikant höher als bei ungesicherten Senior-Bank-Anleihen und
verfügten häufig über eine variable Verzinsung, die in regelmäßigen Abständen angepasst würden. „Wenn die Banken an Stabilität gewinnen, dürften sich auch die neu geschaffenen CoCo-Bonds als gutes
Geschäft für die Investoren erweisen“, schätzt der Anleihen-Experte. Allerdings müssen Investoren das Kleingedruckte genau lesen, denn jede Emission sei unterschiedlich und bislang gebe es kein
generisches Muster für Coco-Bonds, so gibt er zu bedenken.
Knappes Angebot und günstige Gelegenheiten bei älteren Junior-Anleihen
Davon profitierten auch nachrangige Junior-Anleihen. Durch die geänderten Eigenkapitalanforderungen werde dieses Segment in den nächsten Jahren tendenziell schrumpfen, wodurch ältere Papiere mit
hohen Kupons an Attraktivität gewönnen. Insgesamt seien nachrangige Anleihen im Wert gestiegen, doch wer sich in diesem Segment auskenne, könne noch immer Schätze heben. So fänden sich etwa unter
den zehnjährigen Floatern einige Anleihen, die signifikant unter dem Nominalwert notierten und von zukünftigen Zinssteigerungen stark profitieren könnten. „Außerdem könnte die gesunkene Bedeutung
nachrangiger Anleihen für die Eigenkapitaldecke der Banken die Emittenten dazu veranlassen, ältere Papiere zurückzukaufen“, ergänzt Anthony Smouha.