checkAd

    ROUNDUP  473  0 Kommentare Kiew und Moskau verhandeln in Berlin weiter über Gaspreis

    MOSKAU/KIEW (dpa-AFX) - In ihrem Gasstreit wollen Moskau und Kiew noch am Dienstag in Berlin über einen neuen Preis für russische Energielieferungen verhandeln. Die bilateralen Gespräche zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen Energieversorger Naftogas seien für 15.00 Uhr MESZ angesetzt, berichteten Medien unter Berufung auf Regierungskreise in Kiew. Die Anwesenheit von EU-Energiekommissar Günther Oettinger als Vermittler war demnach dieses Mal nicht geplant. Ein Ort der Verhandlungen wurde zunächst nicht bekanntgegeben.

    Ein erheblicher Teil der russischen Gasexporte Richtung Westen läuft durch die Ukraine. Die Einigung soll helfen, einen Gaskonflikt wie 2009 abzuwenden. Damals kam es auch zu Lieferengpässen in der Europäischen Union. Russland droht der Ukraine - dem wichtigsten Transitland für den Gasfluss in die EU - mit einem Lieferstopp in der kommenden Woche, sollten bis dahin die Milliardenschulden nicht beglichen sein.

    Kiew will aber nur bezahlen, wenn Moskau wie in der Vergangenheit satte Rabatte gewährt. Kiews Regierungschef Arseni Jazenjuk sagte, dass sein Land auf einem Preis von 268,5 US-Dollar (197,2 Euro) je 1000 Kubikmeter Gas bestehe. Dabei handelt es sich um einen Tarif mit Rabatten, die Russland noch vor dem Sturz des Präsidenten Viktor Janukowitsch gewährt hatte.

    Die Ukraine hatte nach eigenen Angaben Russland am Sonntag einen Forderungskatalog übergeben, der einen neuen Vertragsabschluss bedeuten würde. Allerdings hat Gazprom einen 2009 geschlossenen Vertrag mit Naftogas. Dieser läuft noch bis 2019.

    Lesen Sie auch

    Russland hatte zuletzt mehrfach Rabattbereitschaft signalisiert. Nach bisherigen Gesprächen unter Vermittlung von EU-Kommissar Oettinger gilt ein Preis von rund 380 US-Dollar als möglicher Kompromiss. Den vertraglich festgelegten Preis von 485 US-Dollar je 1000 Kubikmeter Gas nannte Jazenjuk "unannehmbar". "Das ist kein Marktpreis. Das ist ein politischer Preis. Wenn Russland die Ukraine als Melkkuh sieht, hat es sich schwer geirrt", sagt er.

    Falls die Verhandlungen scheitern, wolle die Ukraine vor das internationale Schiedsgericht in Stockholm ziehen, sagte Jazenjuk. "Ich bewerte die Perspektiven irgendeiner Einigung zwischen den beiden Unternehmen sehr zurückhaltend. Aber wir sollten diesen Weg gehen", sagte Jazenjuk.

    Auch auf Druck der EU hatte die finanzschwache Ukraine zuletzt 786,366 Millionen US-Dollar (etwa 576,88 Millionen Euro) überwiesen und damit einen Teil ihrer Schulden beglichen. Insgesamt schuldet die Ukraine für Lieferungen bis 1. April 2,237 Milliarden US-Dollar./mau/DP/fbr




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Kiew und Moskau verhandeln in Berlin weiter über Gaspreis In ihrem Gasstreit wollen Moskau und Kiew noch am Dienstag in Berlin über einen neuen Preis für russische Energielieferungen verhandeln. Die bilateralen Gespräche zwischen dem russischen Staatskonzern Gazprom und dem ukrainischen …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer