Mastercard mit einem Auge bei PayPal
Wer den nächsten Russland-Trip plant, muss seine Kreditkarte doch nicht zuhause lassen. Visa und Mastercard konnten sich mit dem Kreml auf einen Fortbestand der Dienstleistungen in Russland einigen. Nach der Sanktionspolitik des Westens in der Ukraine-Krise keine Selbstverständlichkeit. Geht es nach Wladimir Putin etabliert sich in Russland bald ein eigenes Bezahlsystem. Anleger sehen diesen Konflikt äußerst gelassen – Mastercard präsentiert sich seit Wochen sehr stark. Nun macht der Kredit-Dienstleister mit einem neuen Bezahlsystem auf sich aufmerksam…
In den mobilen Zahlungsverkehr kommt Schwung
Auf der Fachmesse Mobile World Congress 2013 hatte die Kreditkartengesellschaft seinen neuen Bezahldienst MasterPass vorgestellt. Mit dem Bezahldienst möchte MasterCard unter anderem den Online-Handel vereinfachen und Kunden digitales Bezahlen per Ein-Mausklick ermöglichen. Es handelt sich bei MasterPass um ein direktes Konkurrenzprodukt zu eBay’s Bezahldienst Paypal. Zahlen an der Kasse wird dabei auch weiterhin mit Plastikkarte möglich sein. Bis Ende 2013 ist es dem Unternehmen gelungen, 30.000 neue Vertragsunternehmen und Bankpartner für das Projekt zu gewinnen. Gegenwärtig ist MasterPass in zehn Ländern verfügbar.
Für das Projekt MasterPass dürfte vor allem die Entwicklung des globalen Online-Handels von Bedeutung sein. Während es vor wenigen Jahren noch üblich war, eine Überweisung für eine Online-Bestellung per Hand einzutragen, ist es mit MasterPass mit nur einem einzigen Mausklick möglich. Die vom Research-Portal “Research and Markets” veröffentlichte Studie “Global E-commerce Market 2014-2018″ belegt, dass Analysten zwischen 2013 und 2018 mit einer jährlichen Wachstumsrate von fast 14 Prozent im globalen Online-Handel rechnen. Das starke Markenimage sowie der hohe Bekanntheitsgrad könnte MasterCard dabei verhelfen, Marktanteile für sich zu gewinnen. Inwiefern MasterCard von der rasanten Entwicklung des Online-Handels profitieren und der Konkurrenz Marktanteile streitig machen könnte, werden die künftigen Geschäftsberichte zeigen.
Vielfältiges Angebot
Allerdings gibt es auch Risikofaktoren, die das Project MasterPass gefährden könnten. Den größten Risikofaktor könnte der direkte Konkurrent darstellen, eBay’s Paypal. Denn dieser ist längst nicht mehr nur ein Online-Bezahldienst. Inzwischen können Paypal-Nutzer den Dienst auch beim Shoppen in lokalen Geschäften nutzen. Allein im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres konnte Paypal seine Nutzerbasis um 5,8 Millionen neue Nutzer auf insgesamt 148 Millionen Nutzer erweitern. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht dies einem Anstieg von 16 Prozent. Aber auch andere Unternehmen könnten ein Stück vom Kuchen abhaben wollen. Allen voran Telekommunikations- und Einzelhandelsunternehmen. Aktuell arbeiten AT&T, T-Mobile und Verizon an einer mobilen Bezahltechnologie die es ermöglicht, per Smartphone bezahlen zu können. Weiterhin haben sich unter anderem CVS, Wal-Mart und ExxonMobil verbunden, um einen eigenen Bezahldienst für Handelsunternehmen zu entwickeln.
Investmentmöglichkeiten
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Trotz dieses harten Wettbewerbs ist Mastercard gut ins neue Jahr gestartet. Im ersten Quartal konnten Umsatz als auch Gewinn im Vergleich zur Vorjahresperiode um rund 14 Prozent gesteigert werden. Charttechnisch bildet die Aktie einen kurzfristigen Aufwärtstrend aus, weshalb bullische Anleger einen Knock-out-Bull auf MasterCard in Betracht ziehen können, etwa die WKN HY18Y6. Der Hebel liegt bei 4,7 und der Abstand zum Stop-Loss beträgt 18 Prozent. Wer lieber etwas defensiver agieren will, kann zu Capped Bonus-Zertifikaten greifen, zum Beispiel die WKN VZ4L0K . Das Zertifikat läuft bis Juni 2015 und ist nicht währungsgesichert. Die Bonusrendite beträgt rund neun Prozent, der Cap liegt bei 88 USD, also rund 11 USD über dem aktuellen Mastercard-Aktienkurs. Die Barriere befindet sich bei 58 USD und bietet rund 25 Prozent Puffer nach unten.