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Dax setzt Erholungsversuch fort
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch nach einem verhaltenen Start seinen Erholungsversuch fortgesetzt. Der deutsche Leitindex rückte bis zur Mittagszeit um 0,27 Prozent auf 9947,02 Punkte vor. Tags zuvor war er bereits zeitweise bis auf 9982 Punkte gestiegen, nach enttäuschenden Konjunkturdaten jedoch deutlich zurückgekommen. Der MDax gewann zur Wochenmitte 0,20 Prozent und kam auf 16 966,85 Punkte, der TecDax legte um 0,26 Prozent auf 1316,37 Punkte zu. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, stieg um 0,33 Prozent.
Freundliche Überseebörsen stützten den deutschen Markt am Tag vor dem Fronleichnamsfest, das in einigen Bundesländern ein Feiertag ist. Der große Verfall an den Terminbörsen am Freitag wirft Börsianern zufolge im recht umsatzarmen Handel ebenfalls bereits seine Schatten voraus. Am sogenannten "Hexensabbat" laufen Optionen und Futures auf Aktien und Aktienindizes aus. Überraschende Kursschwankungen einzelner Papiere setzen oftmals schon vorher ein.
POSITIVE STUDIEN ZU INFINEON UND RWE
Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend gab es nur wenige Neuigkeiten über die Dax-Unternehmen. Die Infineon-Aktien setzten ihre Rekordrally mit einem weiteren Höchststand seit November 2007 fort und stiegen an der Dax-Spitze um 1,71 Prozent. JPMorgan-Analyst Sandeep Deshpande bewertete den Auftritt von Unternehmenschef Reinhard Ploss auf der Technologiekonferenz der Investmentbank positiv. Der Auftragstrend des Halbleiterherstellers bleibe robust, die Aussichten seien gut und die Lagerbestände gemessen an der aktuellen Auftragslage eher knapp.
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Eine positive Analystenstudie trieb die Aktien des Versorgers RWE um 1,53 Prozent hoch. Die Siemens-Papiere legten im Gleichklang mit dem Dax um 0,34 Prozent zu. Im Bietergefecht um den Industriekonzern Alstom bereitet General Electric (GE) nach Informationen der französischen Tageszeitung "Le Figaro" ein neues Angebot vor. Die Amerikaner wollen demnach unter anderem akzeptieren, nur einen Teil des Stromnetzgeschäfts der Franzosen zu bekommen. Zudem sind sie angeblich bereit, ihr eigenes Bahnsignaltechnik-Geschäft ganz oder teilweise an Alstom abzugeben. Siemens hatte tags zuvor gemeinsam mit dem japanischen Konzern MHI ein Gegenangebot zu der Ende April von GE abgegebenen Offerte für Alstom vorgelegt.
RHEINMETALL UND NORDEX STEIGEN: GROSSAUFTRÄGE
Mehr Nachrichten gab es hingegen von Unternehmen aus der zweiten Reihe: So gewannen die Anteilsscheine von Rheinmetall an der MDax-Spitze knapp zwei Prozent und profitierten damit von Hoffnungen auf einen milliardenschweren Auftrag. Wie das "Handelsblatt" berichtet, wird der Rüstungskonzern demnächst mit Algerien einen Vertrag zur Produktion von 980 Radpanzern des Typs "Fuchs 2" unterzeichnen, dessen Gesamtvolumen bei 2,7 Milliarden Euro liegen werde. Drei Aufträge für Windenergieanlagen in der Türkei sicherte sich zudem das TecDax-Unternehmen Nordex, woraufhin die Papiere ebenfalls um knapp zwei Prozent zulegten.
Gegen den Trend am Markt gaben die Aktien von Südzucker um 0,88 Prozent nach. Die Ratingagentur Moody's hatte am Vorabend die Kreditwürdigkeit des Zuckerproduzenten wegen der geringen Rentabilität des Zuckergeschäfts gesenkt. "Ernsthaft überraschend kommt das nicht", sagte ein Händler. Zwar sei das Rating bislang nicht auf spekulativ gesenkt worden, "aber ein echter Trost ist das nicht." Das Auslaufen der EU-Zuckermarktordnung im Jahr 2017 setzt Europas größten Zuckerkonzern bereits seit geraumer Zeit unter Druck./ck/ag
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---