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    Aktien Europa  5733  2 Kommentare Draghi, „die Dicke“ und ihr Kampf mit dem gordischen Knoten

    Wird es dieses Mal klappen, den gordischen Knoten der Dauerrezession im Süden zu durchschlagen und den Aktienmärkten in ganz Europa neuen Schwung zu verleihen? Mit ihren jüngsten geldpolitischen Entscheidungen wurden vor allem die Deutschen auf dem falschen Fuß erwischt, dachten doch viele, dass die Eurokrise vorbei sei. Doch spätestens mit den radikalen Maßnahmen und den noch radikaleren Ankündigungen weiterer Schritte durch die EZB wurden viele Ökonomen, Politiker und Sparer hierzulande schlagartig von der Illusion einer gelösten Schuldenkrise befreit. Viele verstehen die Welt nicht mehr, andere kritisieren die EZB für ihre verantwortungslose Politik wider die Geldwertstabilität. Wobei mittlerweile klar sein sollte, dass es letztendlich ausschließlich der EZB und ihrem Präsidenten Mario Draghi zu verdanken ist, dass die Eurozone als einheitlicher Währungsraum überhaupt noch existiert.

    Märkte bleiben skeptisch – kaum realpolitische Effekte

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    Da die jüngst vom EZB-Direktorium beschlossenen geldpolitischen Schritte im Grunde nur Mehr vom Alten sind, zweifeln viele Marktteilnehmer an deren Wirksamkeit, vor allem für die Realwirtschaft. Ob die dritte Auflage der „Dicken Berta“, also die Langfristfinanzierung der Banken zu Minizinsen, oder negative Einlagenzinsen die Banken nun endlich wieder zur ausreichenden Versorgung der Privatwirtschaft mit dringend benötigten Krediten für Investitionen und Konsum verleitet, wird zu Recht bezweifelt. Bereits die ersten beiden langfristigen Refinanzierungsgeschäfte (LTROs) hatten diesbezüglich einen kaum spürbaren realwirtschaftlichen Effekt. Lediglich das Geschäft mit der Staatsfinanzierung kam in Schwung und ein Teil der Liquidität landete auch an den Aktienmärkten.

    Zweifellos werden Aktien durch das nochmals leicht gesunkene Zinsniveau attraktiver, aber eine Zinssenkung um 10 Basispunkte rechtfertigt noch keinen Kurssprung. So besann sich der DAX nach einer kurzen Stippvisite über der 10.000-Punktemarke eines Besseren und tauchte erst einmal wieder ab. Technisch ist nach wie vor nichts angebrannt und was die Maßnahmen der EZB anbetrifft, lohnt sich ein genauerer Blick in die Pressemitteilung der Zentralbanker.

    Das war erst die Overtüre

    In dieser Pressemitteilung wird nach den ausführlichen Erklärungen zu den Bedingungen der „Dicken Berta 3.0“, also den zielgerichteten langfristigen Refinanzierungsgeschäften zum Festzins und den getätigten Zinsänderungen die eigentliche geldpolitische Revolution angekündigt. In biederem Bürokraten-Deutsch heißt es dort: „Angesichts der Rolle des Marktes für Asset-Backed Securities (ABS) im Hinblick auf eine verbesserte Vergabe neuer Kredite an die Wirtschaft hat der EZB-Rat beschlossen, die Vorbereitungsarbeiten im Hinblick auf Outright-Käufe an diesem Markt zu verstärken, um das Funktionieren des geldpolitischen Transmissionsmechanismus zu verbessern.“

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    Thomas Hellener
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    Thomas Hellener ist Bankkaufmann und studierte an der Universität Stuttgart Betriebswirtschaftslehre. Der ausgewiesene Fondsspezialist ist Geschäftsführer der PRIMA Fonds Service GmbH. Seine Spezialgebiete sind die Analyse der internationalen, vor allem der europäischen Aktienmärkte, Anlagen in nachhaltige Investments und die aktive, dynamische Asset Allocation.
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    Verfasst von Thomas Hellener
    Aktien Europa Draghi, „die Dicke“ und ihr Kampf mit dem gordischen Knoten Wird es dieses Mal klappen, den gordischen Knoten der Dauerrezession im Süden zu durchschlagen und den Aktienmärkten in ganz Europa neuen Schwung zu verleihen? Mit ihren jüngsten geldpolitischen Entscheidungen wurden vor allem die Deutschen auf …

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