Diamanten vs. Aktien
Von wegen Frühstück bei Tiffany ...
“Diamonds are a girl’s best friend”, befand einst auch Audrey Hepburn. Doch statt vor dem Schaufenster des Nobel-Juweliers Tiffany nur zu frühstücken, hätte sie besser Tiffany-Aktien gekauft.
Es ist der kitschige Höhepunkt eines jeden Liebesfilms: Die Richard Geres gehen vor den Julia Roberts' auf die Knie und stellen tränenreich die alles entscheidende Frage. Was dabei natürlich nicht fehlen darf: Klar, ein funkelnder Diamantring.
So ist das im Film. In der harten Realität stellt sich dagegen die Frage, ob sich so ein Klunker tatsächlich lohnt, immerhin müssen die normalsterblichen Richard Geres dafür ganz schön tief in die Tasche greifen. Wie gut, dass „CNN Money“ genau dieser Frage auf den Grund gegangen ist – mit überraschendem Ergebnis.
Hätte sich Audrey Hepburn 1987 einen qualitativ hochwertigen ein Karat-Diamantring für 6.000 US-Dollar gekauft bzw. schenken lassen, so wäre er heute laut „CNN Money“ rund 13.000 US-Dollar wert. Kein schlechtes Geschäft, könnte man meinen. Doch hätte Hepburn’s Verehrer weniger auf Romantik gesetzt und ihr statt eines Tiffany-Rings Tiffany-Aktien gekauft, so könnte sich die gute Audrey heute über sagenhafte 312.000 US-Dollar freuen.
Und für alle Romantiker kommt es noch härter: In der Tat wäre es innerhalb der letzten beiden Jahrzehnte zu jedem Zeitpunkt profitabler gewesen, Aktien des New Yorker Nobel-Juweliers zu erwerben als tatsächlich in dessen Laden einen Diamanten zu kaufen. Als Tiffany 1987 an die Börse ging, wurden dessen Aktien für weniger als 2 US-Dollar gehandelt, heute rangiert der Aktienkurs bei rund 100 US-Dollar. Damit liegt die Gewinnspanne der Aktien deutlich über der Wertsteigerung der Diamanten.
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Was können die Richard Geres unter uns also daraus lernen? Wer seine Julia Roberts oder Audrey Hepburn glücklich machen will, sollte womöglich eher ans Geschäft als an die Romantik denken. Denn Diamanten mögen zwar die besten Freunde der Frauen sein, aber bei Geld hört die Liebe bekanntlich auf.