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    Fußball-WM in Brasilien  3144  0 Kommentare Deutschland ist Weltmeister!

    Ein Bein für 103 Millionen Euro, Hände für 7,5 Millionen – Was nach einem dubiosen Schwarzmarkt für Gliedmaßen klingt, ist in Wahrheit aus dem Alltag vieler Spitzenfußballer kaum mehr wegzudenken. Worum es geht und wieso Deutschland sogar schon Weltmeister ist?

    Deutschland ist Weltmeister! Ok, (noch) nicht im Fußball, aber einen WM-Titel gab es für die deutsche Nationalmannschaft in Brasilien trotzdem schon: Mit 795 Millionen Euro sind die Deutschen das Team mit dem höchsten Versicherungswert dieser Weltmeisterschaft.

    Spielunfähigkeitsversicherung gehören zum Alltag

    Im vergangenen Winter sorgte Cristiano Ronaldo für Schlagzeilen, besser gesagt seine Beine. Denn sein Verein Real Madrid ließ die Beine des amtierenden Weltfußballers mit einer unglaublichen Summe von 103 Millionen Euro versichern – pro Bein. Die Hände von Torwartkollege Iker Casillas wirkten dagegen mit 7,5 Millionen Euro fast schon mickrig.

    Doch auch wenn die Summen auf den ersten Blick absurd erscheinen, so macht es für Spitzenfußballer und ihre Vereine inzwischen durchaus Sinn, eine so genannte Spielunfähigkeitsversicherung abzuschließen. Eine falsche Bewegung, ein böses Foul und schon droht unter Umständen das Karriereende. Unvergessen etwa das Foul an Michael Ballack, welches für ihn das WM-Aus 2010 bedeutete. Nicht nur fußballerisch ein herber Rückschlag, sondern vor allem auch in finanzieller Hinsicht.

    Laut „Wall Street Journal Deutschland“ laufen solche Versicherungsverträge zumeist über drei Jahre und die Spieler können maximal das Fünffache ihres aktuellen Gehaltes versichern. Kein Wunder also, dass bei einem Top-Verdiener wie Cristiano Ronaldo, der laut „Forbes“-Liste etwa 60 Millionen Euro pro Jahr verdient, so ganz schnell eine Versicherungssumme in dreistelliger Millionenhöhe zustande kommt.

    Versicherer teilen sich das Risiko

    Wo viel Geld fließt, steigt naturgemäß auch das Risiko. Das ist nicht nur an der Börse so, sondern gilt auch oder gerade für das lukrative Fußballgeschäft. Verständlich also, dass Vereine sich mit Versicherungen gegen bilanzielle Schwierigkeiten absichern wollen, sollte ein wertvoller Spieler wegen einer schweren Verletzung für längere Zeit ausfallen. Denn Fußballvereine seien zunehmend als Kapitalgesellschaften organisiert und sicherten den Buchwert der Spieler ab, zitiert das „Wall Street Journal Deutschland“ den deutschen Sportversicherungsmakler Dieter Prestin.

    Doch nicht nur für die Vereine, auch für die Versicherer selbst birgt das Geschäft erhebliche Risiken, nämlich dann, wenn der Schadensfall tatsächlich eintritt. Aus diesem Grund gibt es keine vorgefertigten Standardverträge, vielmehr werden die Bedingungen für jeden Spieler individuell ausgehandelt. Außerdem teilen sich mehrere Versicherer häufig das Risiko und übernehmen nur einen gewissen Anteil an der Gesamtversicherungssumme. Davon profitieren Spezialversicherungsmarktplätze wie Llyod’s of London. Das englische Unternehmen gilt als einer der führenden Anbieter im Geschäft mit Spielerversicherungen.

    Deutschland Spitzenreiter vor Spanien und England

    Lloyd’s war es auch, der nun Deutschland zum Weltmeister in der Kategorie Versicherungswert gekürt hat. Dafür hatte das Centre for Economics and Business Research im Auftrag von Llyod’s die Versicherungswerte für alle 32 WM-Teams ermittelt. Die Werte basieren auf einem komplizierten Rechenmodell ausgehend u.a. von Spielposition, Alter und allen Einnahmen, sprich Gehältern, Prämien und Werbeverträgen, die für den jeweiligen Spieler bis zum Karriereende zu erwarten sind.

    Das Ergebnis überrascht, sehr zur Freude der Deutschen. Denn obwohl Portugal mit Cristiano Ronaldo oder Argentinien mit Lionel Messi sowohl fußballerische als auch versicherungstechnische Schwergewichte am Start haben, hat die deutsche Nationalmannschaft in der Summe die Nase vorn. Mit einem Versicherungswert von 795 Millionen Euro liegt sie vor Weltmeister Spanien mit 732 Millionen und den Engländern mit 682 Millionen Euro. Die brasilianische Selecao belegt mit 556 Millionen insgesamt nur Platz vier.

    Laut „Wall Street Journal Deutschland“ profitieren die deutschen Kicker von zwei Faktoren, dem heute schon hohen Einkommen der Spieler und dem niedrigen Durchschnittsalter von 26,3 Jahren. Damit habe die Löw-Elf beim Verdienst mehr Potenzial als Titelverteidiger Spanien, so das Blatt.

    Gute Voraussetzungen also für die deutsche Nationalmannschaft, zumal mit Spanien und England zwei der vier höchst dotierten Kader bereits die vorzeitige Heimreise antreten mussten. Bleiben noch Brasilien und Deutschland, die möglicherweise im Halbfinale aufeinanander treffen. Und da die Jungs von Jogi Löw insgesamt einen um 239 Millionen Euro höheren Versicherungswert haben als das brasilianische Team, dürfte das Ergebnis ebenfalls klar sein. Oder? Doch anbhängig vom FM-Finale am 13. Juli in Rio de Janeiro, Deutschland ist bereits Weltmeister.




    wallstreetONLINE Redaktion
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