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    ROUNDUP 3  4629  0 Kommentare Tui AG will Tui Travel ganz schlucken - Duo Joussen/Long soll führen

    (neu: Präzisierung des Termins zum Wechsel an der Aufsichtsratsspitze)

    HANNOVER/CRAWLEY (dpa-AFX) - Tui-Chef Fritz Joussen steht kurz davor, den zersplitterten Reisekonzern zu einer großen Einheit zu verschmelzen. Der größte Touristikkonzern Europas will seine Veranstaltertochter Tui Travel komplett schlucken. Bisher gehört das britische Unternehmen, das das gesamte Tui-Veranstaltergeschäft managt, nur gut zur Hälfte zur Tui AG aus Hannover. Nun sollen die übrigen Tui-Travel-Aktionäre für ihre Papiere neue Tui-Aktien erhalten - es soll kein Bargeld fließen. Joussen und Tui-Travel-Chef Peter Long wollen die neue Tui AG zunächst gemeinsam führen und Synergien in Millionenhöhe erzielen. Anfang 2015 könnte die Fusion vollzogen werden, sagte Joussen am Freitag in einer Telefonkonferenz.

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    Die Papiere der beiden Unternehmen reagierten mit Kurssprüngen auf die Nachrichten. Die Tui-Aktie ging am Abend mit plus 5,44 Prozent auf 12,59 Euro aus dem Handel. Für die Tui-Travel-Aktien legten um 3,46 Prozent auf 403,50 britische Pence zu.

    ERHEBLICHE SYNERGIEN ERWARTET

    Im Zuge der Verschmelzung sollen die Tui-Travel-Aktionäre für jedes ihrer Papiere 0,399 neue Tui-Aktien erhalten. Tui-Großaktionär Alexej Mordaschow, der mit einem Anteil von 26 Prozent ein Vetorecht hätte, unterstützt dem Unternehmen zufolge die Pläne. Im September will Tui die eigenen Aktionäre abstimmen lassen. Ein Analyst bezweifelte jedoch, dass die zahlreichen Minderheitseigner von Tui Travel zum Tausch ihrer Aktien bereit sind. Tui bezahle schließlich keine Übernahmeprämie, und das Geschäft von Tui Travel laufe gut.

    Joussen verspricht sich von dem Zusammenschluss eine deutlich verstärkte Schlagkraft, um das Reisegeschäft mit mehr Hotels und Kreuzfahrtschiffen profitabel auszubauen. Bislang ist die Tui AG nur für die Hotel- und Kreuzfahrtsparte zuständig. Das Kerngeschäft einschließlich der deutschen Veranstaltersparte und der hiesigen Fluglinie Tuifly steuert Tui-Travel-Chef Long.

    Die vollständige Fusion soll erhebliche Synergien bringen. Ab dem dritten Jahr sollen diese bei mindestens 45 Millionen Euro liegen. außerdem rechnen sich die Gesellschaften einen merklichen Steuervorteil aus. Dieser hätte auf Basis des vergangenen Geschäftsjahrs 35 Millionen Euro betragen, sagte Joussen. Allerdings kostet die Integration auch Geld: Tui taxierte die Einmalkosten für die Zusammenführung auf 45 Millionen Euro.

    'FOOTSIE' STATT MDAX

    Nach der Verschmelzung soll die Aktie der Tui AG hauptsächlich in London gehandelt werden, Joussen peilt die Aufnahme in den dortigen Leitindex FTSE 100 an. "Wir werden aus dem MDax rausgehen, aber die Aktie wird in Deutschland handelbar sein." Den Konzernsitz Hannover will die Tui beibehalten, ebenso die deutsche Rechtsform mit getrenntem Vorstand und Aufsichtsrat.

    Zu möglichen Stellenstreichungen im Zuge der Fusion wollte sich Joussen mit Blick auf das britische Übernahmerecht nicht äußern. Nach den 2013 verhängten Kürzungen in der Konzernzentrale seien die Hausaufgaben dort allerdings gemacht, ließ er durchblicken. Er würde sich um den Standort Hannover "nicht so viele Sorgen machen", betonte er.

    LONG SOLL AUFSICHTSRATSCHEF WERDEN

    Joussen, der seit Februar 2013 an der Tui-Spitze steht, soll den Konzern nach der Verschmelzung und einer Übergangszeit wieder alleine führen. Peter Long wird den Plänen zufolge zunächst gleichberechtigter Vorstandschef der Tui AG. Im Februar 2016 soll er in den Aufsichtsrat wechseln und dort wenig später den Posten des jetzigen Tui-Aufsichtsratschefs Klaus Mangold übernehmen. Dessen Amtszeit laufe noch im gleichen Monat aus, sagte ein Konzernsprecher.

    Die komplizierte Konzernstruktur mit Tui Travel war 2007 aus dem Zusammenschluss des damaligen Tui-Veranstaltergeschäfts mit dem britischen Veranstalter First Choice entstanden. Seitdem hatte es immer wieder Spekulationen über eine Verschmelzung von Tui und Tui Travel gegeben. Ein offizieller Anlauf war noch unter dem damaligen Tui-Chef Michael Frenzel im Januar 2013 gescheitert./stw/fbr




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