Immobilienpreise in England blasen sich auf
Die Immobilienpreise in Europa und den USA sind stark gestiegen. Die Lage ist dermaßen ernst, dass selbst die englische Notenbank vor den massiven Problemen warnt. Noch viel mehr Sorgen bereitet Experten allerdings die Immobilienblase in China. Wenn sie platzt, hätte das nicht nur für die dortige Wirtschaft erhebliche Folgen. Wir schauen uns an, wie die Lage auf der Insel ist und ob die Briten nicht nur in Sachen Nationalelf ein Problem haben.
Die englische Notenbank ist in Alarmstimmung: Der Häusermarkt habe „tiefe, tiefe“ strukturelle Probleme warnte Notenbankchef Mark Carney. „Was die heimischen Risiken angeht, liegen die größten Risiken für die Finanzstabilität und damit für die Nachhaltigkeit des Aufschwungs im Häusermarkt. Deswegen sind wir darauf fokussiert“, sagte Carney. Laut der Immobilienfirma Rightmove waren die Immobilienpreise in England im Mai um 8,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Damit hat sich der Auftrieb gegenüber dem Wert von 7,3 Prozent für April weiter beschleunigt. Die Löhne sind zuletzt hingegen um lediglich 1,4 Prozent gestiegen.
London ist teurer als während der letzten Blase
Wie groß die Blase am Immobilienmarkt tatsächlich ist, zeigt die aktuelle Statistik: Demnach belaufen sich die landesweiten Häuserpreise auf das 4,7fache das durchschnittlichen Haushaltseinkommens. Das ist ein starker Aufschlag gegenüber dem Zeitraum 1983 bis 2000, also bevor die Notenbanken weltweit auf eine sehr lockere Geldpolitik umgeschwenkt waren. Damals lag der Schnitt bei lediglich dem 2,7fachen.
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Besonders extrem ist die Lage in London. In der Metropole kosten Häuser das Achtfache des Einkommens und damit das Doppelte des Durchschnitts für die Periode 1983 bis 2000. Im Vergleich zum Einkommen sind die Immobilien damit noch teuer als bei der letzten Blase im Jahr 2007. An den Zahlen kann man erkennen, welche Folgen es hat, wenn die Zinsen in England seit März 2009 bei nur 0,5 Prozent liegen. Laut Schätzungen von Experten werden die Preise in London in den nächsten Jahren um durchschnittlich 9,3 Prozent steigen und damit im Jahr 2020 bei 567.051 Pfund pro Haus (696.200 Euro) liegen. Falls diese Entwicklung tatsächlich eintreten sollte, wird es für normale Arbeitnehmer noch unerschwinglicher als ohnehin schon, eine Immobilie zu kaufen.