Egbert Prior
Paion - Neues Narkosemittel vor dem Durchbruch?
Paion plant einen großen Schluck aus der Pulle. 46 Millionen Euro soll eine Bezugsrechtskapitalerhöhung einspielen. Die Bezugsfrist läuft noch bis zum 4.7.. Wir sprechen mit Unternehmensgründer und Vorstandschef Wolfgang Söhngen. Der Mediziner ist guter Dinge, 18,5 Millionen Aktien zum Preis von 2,50 Euro vollständig plazieren zu können. Er berichtet über ein reges Interesse aus dem In- und Ausland. Mit den frischen Mitteln soll die Marktzulassung für das Narkosemittel Remimazolam in den USA und der EU erreicht werden. Hier steht jeweils noch die Phase III der klinischen Erprobung aus. Das Risiko eines Scheiterns veranschlagt CEO Söhngen mit etwa 10% und damit deutlich niedriger als bei anderen Indikationen wie Schlaganfall etwa.
Söhngen ist davon überzeugt, daß Remimazolam wirkungsvoller ist und ein besseres Sicherheitsprofil aufweist als bereits auf dem Markt befindliche Produkte und außerdem helfe, Kosten zu sparen. In den USA soll der Hoffnungsträger zunächst für Kurznarkosen zugelassen werden, in der EU für die Vollnarkose. Als dritte Indikation soll der Wirkstoff auch als Beruhigungsmittel in der Intensivmedizin zum Einsatz kommen. Söhngen schätzt das weltweite jährliche Umsatzpotential von Remimazolam in der Spitze auf mindestens 1,5 Milliarden Dollar. Blockbusterpotential!
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Dabei sollten Sie bedenken, daß sich mit Arzneimitteln typischerweise zweistellige Gewinnmargen erzielen lassen. Den aktuellen Börsenkurs von 2,83 Euro zu Grunde gelegt, ergibt sich bei vollständiger Plazierung eine Marktkapitalisierung von etwa 138 Millionen. Bei dieser Größe erscheint Paion zunehmend auf den Radarschirmen von Investoren. Nennenswerte Pakete halten derzeit der amerikanische Wagnisfinanzierer Capital Ventures International (4,8%) und die Schweizer Wagniskapitalgesellschaft Varuma (4,6%). Mit 4% ist Söhngen engagiert. Nach Angaben von Söhngen sei in die Entwicklung von Remimazolam schon mehr als 50 Millionen Euro geflossen. Ein japanischer Ko-operationspartner habe auf dem japanischen Heimatmarkt schon erfolgreich die klinische Erprobungsphase III durchlaufen. Anästhetika sieht Söhngen als Wachstumsmarkt. Aufgrund der alternden Bevölkerung steige der Bedarf kontinuierlich. Fazit: Spannende equity story. Allerdings sind die Risiken in der Arzneimittelentwicklung hoch.
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