checkAd

     1457  0 Kommentare Deutsche Annington für Rational, VTG für Hornbach? – Der 4investors-Indexmonitor

    Wenn der Arbeitskreis Indizes der Deutschen Börse AG am 3. September über die Zusammensetzung der deutschen Aktienindizes berät, könnte es einige Veränderungen im MDAX und SDAX geben. Während bei der Aktie von ProSiebenSat.1 ein DAX-Aufstieg anstehen könnte, dürfte es auch zwischen MDAX und SDAX ein Wechselspiel geben. Zudem gibt es Kandidaten für Aufstiege in den SDAX. Beide Indizes umfassen jeweils 50 Einzelwerte.

    Für die Zusammensetzung der beiden Indizes bestehen feste Regeln. Der SDAX wird, im Gegensatz zum MDAX, nur nach regulären Kriterien alle drei Monate überprüft. Dagegen bestehen beim MDAX neben der halbjährlichen Überprüfung im März und September nach regulären Wechselkriterien zudem Regeln für einen „Fast Entry“ und „Fast Exit“, die vierteljährlich zur Anwendung kommen.

    Die Regularien für die Aufnahme in MDAX und SDAX
    In den MDAX kann eine Aktie nach den „Fast“-Regelungen aufgenommen werden, wenn diese bei Marktkapitalisierung des Streubesitzes und Börsenumsatz unter den Top 40 liegt. Fällt eine Aktie dagegen unter den Platz 75 bei nur einer der beiden Kennzahlen, droht die Herausnahme aus dem Index, wenn ein geeigneter Nachfolgekandidat zur Verfügung steht. Für den SDAX- bestehen solche „Fast“-Regelungen nicht.

    Bei den regulären Wechselkriterien des MDAX reichen Rang 60 und besser beim Umsatz und der Marktkapitalisierung für eine mögliche Indexaufnahme, beim SDAX ist es Rang 110 und besser. Umgekehrt droht der Abstieg, wenn eine Aktie bei einer der beiden Kriterien unter den 60 Platz beim MDAX bzw. dem 110. Platz beim SDAX fällt. Bei der Ermittlung möglicher Nachfolgeaktien ist stets der Börsenkapitalisierungsrang das maßgebliche Kriterium, wenn es mehrere Kandidaten hierfür gibt. Maßgeblich für die Neuzusammensetzung der beiden Aktienindizes im September ist die August-Rangliste. Doch bereits die Zahlen aus dem Juni lassen einige interessante Spekulationen über Auf- und Abstiegskandidaten in beiden Indizes zu.

    MDAX/SDAX: Viele Kandidaten, dennoch wenig Wechsel?
    Auffällig ist dabei, dass es bei den Titeln in der kombinierten MDAX/SDAX-Rangliste häufig zu großen Abweichungen zwischen dem Rang in der Freefloat-Marktkapitalisierung und dem Umsatzrang kommt. Beispiele hierfür sind unter anderem die Aktien der Airbus Group, die auf Rang 1 bei der Marktkapitalisierung liegt, aber nur auf Rang 17 beim Umsatz, sowie der Aktie von Sky Deutschland: Diese liegt auf Platz 17 bei der Marktkapitalisierung, aber auf Rang 4 beim Umsatz. Auch unter den SDAX-Aktien finden sich solche Titel, allen voran die Immobilienaktie Deutsche Annington: Diese liegt in der kombinierten Rangliste der beiden Indizes auf Platz 15 und damit auf MDAX-Niveau, allerdings „nur“ auf Platz 52 beim Umsatz.

    Dennoch könnte dies für Deutsche Annington bei nächster Gelegenheit den Aufstieg in den MDAX bedeuten, denn die Aktie erfüllt beide 60er-Regeln für einen „regulären“ Wechsel. Es gibt weitere Aufstiegskandidaten, die diese Regeln erfüllen: Die Kion-Aktie, Jungheinrichs Anteilsscheine sowie Vossloh. Diverse SDAX-Aktien schaffen dagegen nur die Hürde bei der Marktkapitalisierung oder, wie Heidelberger Druck, beim Börsenumsatz, nicht aber beide Kriterien. Der Anteilsschein von Heidelberger Druck allerdings scheitert nur ganz knapp an der 60er-Regel bei der Marktkapitalisierung – das Papier liegt auf Rang 61. Das Problem der Aufstiegskandidaten: Es gibt nur eine begrenzte Zahl potenzielle SDAX-Absteiger, wie der Blick auf die Juni-Rangliste zeigt: Mit Ausnahme der Rational-Aktie, die mit Rang 61 beim Umsatz knapp an der 60er-Regel scheitert, erfüllten per Ende Juni alle MDAX-Werte beide 60er-Rangkriterien. Hier bleiben die weiteren Entwicklungen in der Rangliste spannend.

    Ebenso könnten Aktien aus dem SDAX herausfallen. Dies gilt für die Aktie von Hornbach-Baumarkt, die zwar auf Rang 86 bei der Marktkapitalisierung liegt, aber die Kriterien beim Umsatz mit Rang 113 knapp nicht mehr erfüllt. Mit der VTG-Aktie, die bei Kapitalisierung und Börsenumsatz unter dem Top 100 liegt, wäre ein möglicher Nachfolger zu sehen.

    Ein beachtenswerter Sonderfall ist die Aktie des österreichischen Immobilienunternehmens und Börsenneulings Buwog, einem Immofinanz-Spinoff: In der kombinierten MDAX/SDAX-Rangliste liegt die Immobilienaktie zwar auf Rang 58 und damit auf MDAX-Niveau, beim Börsenumsatz aber nur auf Platz 116 und damit selbst unter den SDAX-Einstiegskriterien. Hier bleibt die weitere Umsatzentwicklung abzuwarten.

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    4investors
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Beim Börsenportal www.4investors.de, das vom Redaktionsbüro Stoffels & Barck betrieben wird, liegen die Schwerpunkte auf Mid- und Small Caps aus dem deutschsprachigen Raum. Der Entry Standard sowie Börsengänge (IPOs) und Notierungsaufnahmen werden besonders genau beobachtet. Eine Übersicht über Ratingmeldungen renommierter Banken und Analystenhäuser sowie externe Kolumnen zu Konjunktur- und Wirtschaftsthemen, zu Länderperspektiven und Rohstoffaspekten ergänzen die Informationspalette von www.4investors.de . Das Portfolio umfasst dabei rund 20 zumeist europäische Analystenhäuser und mehr als 50 Kolumnisten aus Europa und Übersee.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von 4investors
    Deutsche Annington für Rational, VTG für Hornbach? – Der 4investors-Indexmonitor Wenn der Arbeitskreis Indizes der Deutschen Börse AG am 3. September über die Zusammensetzung der deutschen Aktienindizes berät, könnte es einige Veränderungen im MDAX und SDAX geben. Während bei der Aktie von ProSiebenSat.1 ein DAX-Aufstieg …