Niederlande mit Finesse zur Überraschung

Louis van Gaal ist auf besten Weg zum Trainer dieser Weltmeisterschaft werden. In Deutschland wird er seit seiner Zeit beim FC Bayern, den er im Streit mit den Verantwortlichen verließ, kritisch gesehen. In der Heimat ist Van Gaal ebenfalls nicht unumstritten. Ihn verbindet mit Johan Cruyff seit langem eine beherzt geführte Feindschaft. Bevor Van Gaal 2012 zum zweiten Mal die Nationalmannschaft übernahm, sollte er Sportdirektor bei Ajax Amsterdam werden. Cruyff und andere verhinderten dies, in einer öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzung und letztendlich vor Gericht.

Robben besser als Messi?

Das könnte sich nun als Glücksfall für die Niederlande erweisen. Der Europameister von 1988 profitiert von Van Gaals taktischer Finesse. Im holländischen System übernimmt Arjen Robben eine führende Rolle und spielt bislang eine hervorragende WM. Gegen Costa Rica schaffte er es immer wieder die sehr gut organisierte Verteidigung mit Tempodribblings in Bedrängnis zu bringen. Damit wird das Spiel Argentinien gegen die Niederlande auch zu einem Duell der Superstars Messi und Robben. Sollte sich Team-Oranje qualifizieren müssten der gesamte WM-Tross umziehen. Das Hotel in Rio wurde vor der WM bis zum 07. Juli gebucht – anscheinend wurde der niederländische Fußballverband selbst vom Erfolg überrascht.

ING Group baut um

ING Groep, 1 Jahr

Nicht ganz so überraschend war der eingeleitete Umbruch in der Bankenlandschaft Europas. Viele Institute benötigten Staatshilfe und zahlen sie noch immer zurück und strukturieren ihr Geschäft neu. Hierzu zählt auch der größte niederländische Finanzkonzern ING Group, der einen Anteil am Leitindex AEX von knapp zwölf Prozent hat. Der Konzern hat erst vergangene Woche Teile ihre Versicherungssparte NN Group an die Börse gebracht und überraschend hohe Erlöse in Höhe von rund zwei Milliarden Euro erzielt. Es ist einer der größten Börsengänge in Europa seit Jahresanfang gewesen. Und weitere Anteilsveräußerungen der NN Group stehen bis zum Jahresende 2016 bei der ING auf dem Plan. Damit will man die Auflagen der EU für die Rettung durch den Staat erfüllen. Die ING soll sich demnach auf sein Bankgeschäft fokussieren und hat bereits einen Großteil der Konzernbereinigungen durchgeführt inklusive zurückgezahlter Steuergelder. Bis zum Frühjahr 2015 soll dann der Rest der Staatsschulden überwiesen werden. Wie andere europäische Banken macht sich auch die ING Group fit für die anstehenden Stress-Tests der EZB, die im November veröffentlicht werden.

Die Aktie hatte sich in den vergangenen Monaten stabil entwickelt, aber keine Bäume ausgerissen. Daher bieten sich aktuell Discountzertifikate an, etwa das Papier mit der WKN DT0XG3. Der Cap liegt bei 10 Euro und notiert damit knapp drei Prozent unter dem aktuellen ING-Aktienkurs. Die Renditechance zur Fälligkeit im Dezember 2014 beträgt knapp 11 Prozent per anno, der Discount macht 7,5 Prozent aus. Für vorsichtigere Anleger bietet sich dagegen die WKN DZN87A an, die einen tieferen Cap bei 9,50 Euro hat (Laufzeit Dezember 2014). Hier beträgt die Renditechance knapp neun Prozent, dafür liegt der Discount bei 10,3 Prozent.

Fotoquelle: Adidas