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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    ANLEIHEN DER EURO-STAATEN IM FOKUS

    Am portugiesischen Finanzmarkt herrscht seit Mittwoch Unruhe. Dafür verantwortlich ist die größte Bank Portugals Espírito Santo und Gerüchte, wonach das Finanzinstitut nicht ausreichend kapitalisiert sei. Nachdem am Dienstagabend bekanntgegeben wurde, dass es bei Zahlungen auf kurzfristige Papiere der in Luxemburg ansässigen Espírito Santo International Verzögerungen geben werde, gerieten sowohl die Aktie als auch die Anleihen der Großbank unter Druck. Während die Aktie innerhalb eines Monats bereits rund die Hälfte ihres Wertes eingebüßt hat, stürzte der Kurs der 7,125 Prozent-Anleihe am Mittwoch um mehr als 300 Basispunkte auf 90,27 Prozent ab. Zudem erreichte die Rendite zehnjähriger portugiesischer Staatsanleihen am Donnerstag mit 3,90 Prozent den höchsten Stand seit Ende Mai.

    Die Turbulenzen auf dem portugiesischen Markt wirkten sich auch auf die Anleihen anderer Euro-Staaten aus. Im Nachbarland Spanien beispielsweise stieg die Rendite der zehnjährigen Anleihe bis auf 2,79 Prozent. Dies liegt vor allem daran, dass sich an den Märkten nun die Furcht vor einer neuen Bankenkrise ausbreitet. Denn angesichts der diversen Verflechtungen bei einem möglichen Schuldenschnitt könnte auch der Staat involviert sein und dort ein Milliardenloch drohen.

    Deutsche Bundesanleihen blieben wiederum als sicherer Hafen gefragt und machen damit nochmals deutlich, dass sich Großanleger des derzeitigen Risikos bei anderen Ländern bewusster werden. Tatsächlich sank die Rendite zehnjähriger Anleihen bis auf ein 14-Monats-Tief von 1,19 Prozent. Der Bund-Future erreichte am Donnerstagmittag ein neues Kontrakthoch von 148,06 Prozent.

    Unterdessen hat Griechenland am Donnerstag eine neue dreijährige Anleihe mit einer Rendite von 3,5 Prozent verkauft. Damit wagt sich das Land zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten an den Kapitalmarkt. Dem Euro-Krisenland war erst im April nach vier Jahren Abwesenheit die Rückkehr an den Finanzmarkt mit einer Milliarden-Anleihe gelungen. Allerdings konnte sich Griechenland „nur“ 1,5 Milliarden Euro beschaffen und damit weniger als erwartet. Ursprünglich wollte der Staat zwischen 2,5 und 3 Milliarden Euro erlösen, doch die Unruhe um den portugiesischen Markt drückte die Nachfrage.


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