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    ETFs  1310  0 Kommentare Hoffnungsvolle Schwellenländer

    15. Juli 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Vom Rückzug der Anleger in den wohl verdienten Urlaub ist wenig zu spüren. Händler berichten von "ordentlichen" bis "sehr starken Geschäften" im ETF-Handel. "Mit rund 18.000 liegt die Anzahl der Trades deutlich über dem Aufkommen der vergangenen Wochen", meldet Sascha Cronemeyer von der Commerzbank. Auch die Umsätze bewegten sich auf einem stattlichen Niveau.

    Über alle Anlageklassen hinweg sei das Verhältnis mit 48 Prozent Käufen zu 52 Prozent Verkäufen zwar relativ ausgeglichen. DAX- und Euro Stoxx 50-Tracker hätten allerdings das Nachsehen. "Hier dominieren die Gewinnmitnahmen." Mitverantwortlich macht Cronemeyer die derzeit Schwankungsbreite in den Indizes. Immerhin bewegte sich der DAX in der vergangenen Woche in einer Bandbreite zwischen 9.906 und 9.666 Punkten.

    "Bei ansonsten stabilen Umsätzen stieg die Nervosität der Anleger rund um das Thema Zahlungsschwierigkeiten bei der portugiesischen Espirito Santo Gruppe", beschreibt Gregor Hamme von der Unicredit. "Daraufhin trennten sich Investoren auch von Aktienindizes anderer Peripheriestaaten." Hamme bestätigt die überwiegenden Abgaben in DAX- und Euro Stoxx 50-ETFs. "Auf der anderen Seite deckten sich einige Investoren auf Basis von Limit-Orders mit europäischen Bluechips ein."

    So mancher Kunde von Flow Traders hat sich offenbar in die Sommerpause verabschiedet. "Die Luft ist saisonbedingt raus", bemerkt Jörg Sengfelder. Mit den deutlichen Schwankungen an den Aktienbörsen verbucht der Händler dennoch auch große Transaktionen. In seinen Büchern werden DAX-ETFs (WKN 593393) relativ viel gehandelt und in Summe gekauft.

    DAX-ETFs (WKN 593393, ETFL01, ETF001) kämen mit einem Anteil von 65 Prozent Verkäufen deutlich aus den Anlegerdepots raus. Ebenso würden Euro Stoxx 50-Werte (WKNs 593395, ETFL02) überdurchschnittlich stark abgestoßen.

    Aber auch Bluechip-Nachfrage

    Beide Seiten gespielt würden laut Sengfelder bei Indexfonds, die an den S&P 500 gekoppelt sind (WKN A1JM6F). Spürbaren Anklang fänden japanische Aktien etwa im iShares MSCI Japan EUR Hedge (WKN A1H53P). "Hier überwiegen die Zuflüsse."

    Die zweite Woche in Folge haben es Tracker des MSCI Canada (WKNs A1C2Y8, DBX0ET) nach Angaben von Cronemeyer in die Umsatzbestenliste geschafft. "Derzeit wird meist gekauft.“

    Asiatische Schwellenländeraktien beliebt

    Lateinamerikanische Aktien werden nach Angaben von Sengfelder unterm Strich abgestoßen. Der Fußball-WM in Brasilien zum Trotz trennten sich Investoren von ETFs, die die Entwicklung des brasilianischen Bovespa (WKN LYX0BE) abbilden.

    Von einem beständigen Auftragseingang spricht Stefano Valenti mit Blick auf Aktien-ETFs asiatischer Schwellenländer. Neben markbreiten Indizes wie MSCI EM Asia (WKN A1C1A5, A1JJTG) und MSCI Emerging Markets (WKN A0HGZT) kommen dem Händler der UniCredit zufolge Aktienportfolios einzelner Länder wie Indien (WKN LYX0BA), Indonesien (WKN DBX0EU), China (WKN A1C7N7) und Korea (WKN A1JJU5) zum Zuge. "Politische Wahlen etwa in Indonesien und Indien stimmen Anleger optimistisch hinsichtlich eines möglichen wirtschaftlichen Aufschwungs."

    Die Notenbanken Asiens stützen die heimischen Märkte mit Liquidität und Konjunkturprogrammen, wie Folker Hellmeyer von der Bremer Landesbank ergänzt. Auch lasse China keinen Zweifel daran, dass das Land die 7,5 Prozent Wachstumsschwelle um fast jeden Preis erreichen möchte. "Leisten kann man es sich angesichts der anschwellenden Devisenreserven auf jeden Fall."

    Bankaktien heiß gehandelt

    Von den Branchen-ETFs stehen einmal mehr Banken (WKNs 628930, A0F5UJ) im Vordergrund. "Am vergangenen Donnerstag wurden Banken-ETFs mit einem leichten Kaufüberhang massiv gehandelt", bemerkt Hamme und macht die Gerüchte um Schwierigkeiten bei der größten börsennotierte Bank Portugals mitverantwortlich. Financial Services (WKN ETF066) führt Cronemeyer eebenfalls mit rund 82 Prozent auf der Kaufseite.

    Von Zuflüssen spricht Hamme auch beim defensiveren Gesundheitssektor (WKN 550884). 

    Unternehmensanleihen mit Investment Grade punkten

    Der Handel mit Renten-ETFs bewegt sich laut Circiaco Carrozzino von der UniCredit seit dem ersten Quartal diesen Jahres eher auf Sparflamme. Gesucht seien derzeit Staatsanleihen der Schwellenländer in lokaler Währung. Zuspruch fänden zudem Unternehmensanleihen im Barclays Capital Euro Corporate Bond Index (WKN A0RM45). "Zunehmend setzen Anleger auf Corporate Bonds mit hoher Bonität."

    Auch bei der Commerzbank belegt Festverzinsliches eher eine Nebenrolle. "Statt wie üblich 20 Prozent macht dieser Bereich im ETF-Handel gegenwärtig knapp 13 Prozent aus." Gut an kämen deutsche Staatsanleihen mittlerer Laufzeit zwischen 5,5 und 10,5 Jahren (WKN 628949).

    von Iris Merker, Deutsche Börse AG
    © 15. Juli 2014




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