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    ROUNDUP 3  943  0 Kommentare EZB drängt Banken mit Kapitallücken zu raschen Lösungen

    (Aktualisierung: Mit Reaktion Bankenverband)

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) erwartet von möglichen Durchfallern bei den europaweiten Bankentests rasche Lösungen. Sollten sich während der Prüfungen Kapitallöcher auftun, müssen die betroffenen Institute binnen zwei Wochen nach Veröffentlichung der Ergebnisse Pläne vorlegen, wie sie diese stopfen wollen. Diese Frist nannte die EZB am Donnerstag. Die Aufseher legten sich zugleich auf eine Bekanntgabe der Resultate von Bilanzcheck und Stresstest in der zweiten Oktoberhälfte fest.

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    Die Banken selbst würden erst kurz vorher über die endgültigen Ergebnisse informiert, teilte die EZB in Frankfurt mit. Allerdings wollen die Aufseher im Laufe des Verfahrens vorläufige Erkenntnisse mit einzelnen der 128 Bankkonzerne diskutieren. Die EZB übernimmt am 4. November die zentrale Aufsicht über die größten Banken im Euroraum. Darunter sind - nach einer vorläufigen Liste der Notenbank - 21 deutsche Institute.

    Die Leiterin der künftigen europäischen Bankenaufsicht, Danièle Nouy, versicherte in der Mitteilung, die Aufseher täten ihr Möglichstes, um bei dieser "harten und gründlichen" Prüfung einen reibungslosen Prozess zu gewährleisten. In der Finanzbranche hält sich die Sorge, dass Ergebnisse vorab durchsickern und die Tests so nicht zu mehr Vertrauen in Banken, sondern zu mehr Verunsicherung führen.

    Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB), Michael Kemmer, begrüßte das Bestreben der EZB, für Klarheit zu sorgen. "Wann allerdings genau die Banken über die Ergebnisse informiert werden sollen, bleibt weiterhin unklar", kritisierte er. Eine mögliche Frist von 48 Stunden hielte der BdB für "völlig unzureichend". Auch die vorgesehene Zwei-Wochen-Frist zur Vorlage eines Plans, um festgestellte Kapitallücken zu schließen, sei zu kurz bemessen: "Wer Kapitallücken schließen will, braucht erheblich mehr Zeit - beispielsweise mit dem Verkauf von Portfolien."

    Der Bilanzcheck (Asset Quality Review/AQR) ist nach Angaben der EZB bereits weit fortgeschritten und soll im August abgeschlossen sein. In diesem überprüfen die Aufseher, ob die Banken Risiken richtig bewerten und durch ausreichend hartes Kapital absichern. Darauf baut ein Stresstest auf, bei dem die Institute nachweisen müssen, dass sie im Fall eines Konjunktureinbruchs und Verfalls der Immobilienpreise auch ausreichend Kapital haben, um ihr Geschäft fortzuführen.

    Die Ergebnisse der Tests wird die EZB in standardisierten Tabellen veröffentlichen. Dabei wollen sich die Aufseher sowohl auf die Daten der einzelnen Häuser als auch auf eigene Hochrechnungen stützen. Die Resultate und möglichen Kapitallücken werden auf den Bankbilanzen von Ende 2013 basieren. Ergänzt werden die Daten um für die Kapitalbasis wichtige Entwicklungen aus den ersten neun Monaten dieses Jahres.

    So will die EZB ein möglichst vollständiges und aktuelles Bild vom Zustand der Banken liefern. Das soll es Beobachtern ermöglichen, den tatsächlichen Kapitalbedarf möglichst aktuell zu errechnen. Erst vor wenigen Tagen hatte etwa eine Milliardenstrafe in den USA die Kapitalbasis der französischen Großbank BNP Paribas angegriffen.

    Bei festgestellten Lücken haben die Banken im AQR-Verfahren sechs Monate Zeit, um diese zu füllen. Löcher im Stresstest, der auf fiktiven Szenarien basiert, müssen neun Monate nach Bekanntgabe der Ergebnisse gestopft sein. Mit der in dieser Form bislang einmaligen Überprüfung der Banken will die EZB Vertrauen in die Stabilität der Institute schaffen.

    Kapitallücken sollen die Banken möglichst aus eigener Kraft beseitigen - etwa durch den Abbau der Risiken, den Verkauf von Geschäftsteilen oder klassische Kapitalerhöhungen. Reicht das nicht oder bekommen die Institute am Markt kein frisches Geld, können auch die Staaten aushelfen. Das soll aber die Ausnahme sein.

    Die EZB sieht sich bereits auf einem guten Weg. "Mittlerweile ist viel zur Sanierung der Bankbilanzen getan worden, und es ist ermutigend, dass diese Anstrengungen fortgeführt werden", stellte EZB-Vizepräsident Vítor Constâncio in der EZB-Mitteilung vom Donnerstag fest.

    So hatte etwa die Deutsche Bank erst im Juni über eine Kapitalerhöhung 8,5 Milliarden Euro frisches Geld eingesammelt. Auch die angeschlagene italienische Bank Monte dei Paschi besorgte sich am Markt neues Kapital. Die Großbanken Unicredit und Intesa Sanpaolo hatten bereits in der Bilanz 2013 milliardenschwere Abschreibungen auf Altlasten vorgenommen./ben/enl/zb




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