Britische Wettbewerbsbehörde nimmt Banken ins Visier
LONDON (dpa-AFX) - Den britischen Banken droht erneut Ärger mit der Regierung. Die britische Wettbewerbsbehörde prüft eine ausführliche Untersuchung des Markts bei der Kreditvergabe für kleine und mittlere Unternehmen sowie bei Girokonten. Zwei Studien zufolge gibt es dort einen zu geringen Wettbewerb. Dies gehe zu Lasten der Kunden, teilte die Competiton and Marktes Authority (CMA) am Freitag in London mit. In Großbritannien bestimmen wenige Institute den Markt. Bankdienstleistungen sind aus diesem Grund zum Beispiel viel teurer als in Deutschland, wo der Wettbewerb durch die Volks- und Raiffeisenbanken und die Sparkassen sehr stark ist.
Durch die Finanzkrise hat sich der Trend in Großbritannien durch zahlreiche Fusionen und Übernahmen durch die spanische Großbank Santander noch verschärft. In den vergangenen Jahren kämpften die britischen Banken mit zahlreichen neuen Vorgaben und weltweiten Bank-Skandalen. So waren die großen Häuser entweder in die Manipulation des Referenzzinssatzes oder bei Verstößen gegen US-Handelsbeschränkungen beteiligt. Dazu kam in Großbritannien noch eine Welle von Schadensersatzzahlungen wegen des Verkaufs unnützer Kreditausfallversicherungen.
Dieser Skandal kostete die Branche insgesamt schon einen zweistelligen Milliardenbetrag. Alleine die teilverstaatlichte Großbank Lloyds musste schon fast zehn Milliarden britische Pfund bezahlen. Bei anderen Häusern wie der verstaatlichten Royal Bank of Scotland sind ebenfalls schon Milliardenbeträge aufgelaufen./zb/mmb/fbr