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    Konjunktur China  1253  0 Kommentare Kapitalmarktreform in China - mehr Dynamik für die Märkte

    Die Reformbestrebungen in China gewinnen offenbar an Fahrt. Die große Frage ist, ob diese Reformen das Anlegervertrauen stärken und den Markt für lokale chinesische A-Aktien beflügeln. Im November 2013 berief die Kommunistische Partei Chinas ihre dritte Plenarversammlung ein, die den allgemeinen Kurs für das Land festlegte, was offiziell als „Entscheidung über wichtige Fragen zur allseitigen Vertiefung der Reformen” bezeichnet wurde. Es wurden viele verschiedene Bereiche ins Visier genommen, darunter eine Haushaltsreform, Korruptionsbekämpfung und integrierte ländlich-städtische Entwicklung. Inzwischen hat die chinesische Regierung ausführlichere Reformpläne vorgelegt. Besonders interessant für uns als Investoren sind dabei alle Initiativen, die die Kapitalmärkte betreffen.

    Ich habe meinen Kollegen Eddie Chow, Senior Executive Vice President und Managing Director der Templeton Emerging Markets Group, gebeten, uns seine Einschätzungen zu diesen Reformbestrebungen und seinen Ausblick für den chinesischen Aktienmarkt mitzuteilen:

    Die chinesische Regierung hat sowohl durch die Verlautbarungen während des Nationalen Volkskongresses im März als auch unlängst mit der Veröffentlichung der „Leitlinien für die gesunde Kapitalmarktentwicklung“ durch den Staatsrat ein detailliertes Programm zur Kapitalmarktreform vorgestellt. Es sind umfassende Reformen geplant. Die meisten der konkret eingeleiteten Initiativen sind unserer Ansicht nach für Anleger bedeutsam. Manche könnten sich unmittelbar auswirken, andere sind eher strukturell geartet und dürften längerfristig potenzielle Wirkung auf den Markt zeigen.

    So könnte beispielsweise die Öffnung der Kapitalmärkte, das sogenannte Shanghai–Hong Kong Stock Connect Scheme, das die Quoten für Investitionen im und aus dem Ausland erhöht und die Beschränkungen für die Beteiligung ausländischer Aktionäre an börsennotierten Unternehmen lockert, bald schon mehr Liquidität auf den Markt für lokale chinesische A-Aktien spülen. Mittel- bis längerfristig könnte eine regere Beteiligung ausländischer Investoren das Verhalten und die Dynamik des Marktes verändern, und im Einzelfall sogar die Unternehmensführung. Um die Kapitalmarktstruktur zu optimieren, soll nicht nur der Anleihenmarkt weiterentwickelt werden (der als solcher einen wesentlichen Beitrag zur Ermittlung der Kapitalmarktzinsen in China leistet), sondern das genehmigungsbasierte Aktienemissionssystem auf dem Markt für A-Aktien soll von einem registrierungsbasierten abgelöst werden. Außerdem hat der chinesische Wertpapierverband (Securities Association of China) Neuregelungen für Börsengänge (IPOs) veröffentlicht. Ferner dürften die Aufsichtsbehörden unseres Erachtens potenzielle Insidergeschäfte unterbinden, die Offenlegung von Informationen verbessern, das Dekotierungssystem optimieren und die Anlage in Pensionsfonds fördern. Darüber hinaus sollten all diese neuen Reforminitiativen unseres Erachtens allmählich wieder mehr Interesse am Markt für chinesische A-Aktien wecken.


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    Mark Mobius
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    Dr. Mark Mobius, Executive Chairman Templeton Emerging Markets Group: Kaum ein Name wird öfter mit Investments in den Schwellenländern assoziiert. Der 80-Jährige wurde 1987 von Sir John Templeton persönlich eingestellt, um den Fondsanlegern von Franklin Templeton neue aufstrebende Aktienmärkte zugänglich zu machen. Er leitet das Templeton-Research-Team mit Standorten in 18 Schwellenländerbüros weltweit und ist Mitglied des Wirtschaftsbeirates der International Finance Corporation (IFC), Mitglied der World Bank Group.
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    Verfasst von 2Mark Mobius
    Konjunktur China Kapitalmarktreform in China - mehr Dynamik für die Märkte Die Reformbestrebungen in China gewinnen offenbar an Fahrt. Die große Frage ist, ob diese Reformen das Anlegervertrauen stärken und den Markt für lokale chinesische A-Aktien beflügeln.