Risiken beim Social-Trading - ein konkreter Fall
Zunächst zur Dienstags-Ausgabe: Zu dem Steffens Daily „Charttechnik kontra Geopolitik“ erhielt ich viele Mails - einerseits positive, aber auch kritische. Abschließend möchte ich aus aktuellem Anlass dazu noch Folgendes anfügen: Vorvorgestern wurde die Nachricht veröffentlicht, dass in der Ukraine zwei ukrainische Militärjets abgeschossen wurden. Das wiederum stellt eine Verschärfung der Situation dar. Dennoch reagierte der DAX darauf nicht. Ich denke, einen besseren Beleg dafür, dass solche Ereignisse, bzw. die Nachrichten darüber oft nicht die hauptsächliche Ursache von Kursbewegungen sind, kann man nicht liefern. Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, dass eine Vielzahl der Begründungen für Kursbewegungen, die sie täglich in den Medien hören oder lesen, wenig Substanz haben. Ich kann daher den skeptischen Leser lediglich empfehlen, genau und möglichst objektiv zu überprüfen, was, wann und warum geschieht, um sich ein eigenes Bild zu machen.
Nun zu einem anderen wichtigen Thema
Social-Trading - erste Kratzer
Am 09. Oktober 2013 habe ich zum Thema „Social-Trading“ eine kleine, aber wichtige Warnung ausgesprochen (siehe hier). Und ein erster Teil dieser Warnung hat sich nun bestätigt. In den vergangenen Tagen erhielt ich zu einem Fall Informationen von einem Leser, die auch für andere interessant sein werden. Es geht um die hohen Verlustgefahren, die insbesondere auf hohen Performancegewinnen in solchen Plattformen folgen können.
Mir geht es nach wie vor nicht darum, Social-Trading oder spezielle Plattformen zu kritisieren. Eigentlich ist das, was in diesem Fall geschehen ist, sogar ein generelles Problem an den Börsen. Darauf gehe ich auch noch ein. Das ist aber auch der Grund, warum ich folgendes Beispiel ohne Nennung der betroffenen Plattform darstelle – das hätte überall geschehen können. Ich bitte dafür um Verständnis. Ich kann aber versichern, dass ich die Informationen des Lesers überprüft habe.
Ein neues Format bei dem die Erfahrungswerte noch fehlen
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Das Problem ist, dass dieses neue Format „Sozial-Trading“ eben noch keine großen Krisen hinter sich hat. Der Ansatz, einfach den Besten aus einer großen Masse zu folgen, ist zudem auf den ersten Blick sehr überzeugend. Doch diese Idee hat einen großen Haken, dazu gleich mehr. Die fehlende Erfahrung mit diesem Medium und die durch geschicktes Marketing erzeugte Euphorie ist es, die viele Anleger dazu verführt, hier zu große Risiken einzugehen - beziehungsweise die hohen Risiken, die zum Teil damit verbunden sind, falsch einzuschätzen.