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    UKRAINE-KRISE/GESAMT-ROUNDUP  484  0 Kommentare Den Haag erwägt Militäreinsatz an Absturzstelle

    DEN HAAG/KIEW (dpa-AFX) - Zur Sicherung der Absturzstelle von Flug MH17 in der Ostukraine schließen die Niederlande einen bewaffneten Militäreinsatz nicht aus. Nötig sei dafür aber die Zustimmung sowohl der Regierung in Kiew als auch der prorussischen Separatisten in der umkämpften Region, sagte Ministerpräsident Mark Rutte am Freitag in Den Haag. Acht Tage nach dem mutmaßlichen Abschuss der malaysischen Boeing 777-200 zeigte sich, dass noch immer nicht alle 298 Todesopfer geborgen sind. Ermittler entdeckten an der Absturzstelle ein neues großes Wrackteil sowie weitere Leichen.

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    Die Niederlande und Australien flogen bereits den dritten Tag in Folge geborgene Leichen von Charkow nach Eindhoven aus. Bis Freitag kamen insgesamt 189 Särge in den Niederlanden an. Die Niederlande rechnen mit mindestens einem weiteren Flug an diesem Samstag.

    Nach dem Rücktritt der Regierung in Kiew vom Donnerstag übernahm Vizeministerpräsident Wladimir Groisman kommissarisch die Leitung des Kabinetts. Damit steuert die Ukraine mitten in ihrer Krise auf eine Neuwahl des Parlaments zu, die am 26. Oktober stattfinden könnte. Der Kampf gegen die prorussischen Separatisten im Osten gehe ungeachtet des Rücktritts der Regierung weiter, sagte der Sprecher des nationalen Sicherheitsrates, Andrej Lyssenko.

    Über einen möglichen Militäreinsatz werde die Regierung am Wochenende entscheiden, sagte Rutte. Am Vortag hatte er gefordert, eine internationale Polizeitruppe solle die Absturzstelle sichern. Australien hat bereits 90 Polizisten nach London entsandt und will weitere 100 schicken, die für einen Einsatz infrage kämen.

    Rund um die Absturzstelle gilt nach Angaben Ruttes eine Waffenruhe. "Diese ist aber sehr zerbrechlich." Die ukrainischen Truppen hielten 40 Kilometer Abstand, die Rebellen zehn Kilometer zu der Stelle. Der Kontakt zu den Rebellen werde über die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) gehalten. Im Absturzgebiet sollen in den kommenden Tagen 23 niederländische Experten weitere Opfer bergen und die Absturzursache untersuchen. Sie sollen von 40 unbewaffneten Militärpolizisten unterstützt worden.

    Die Separatisten schlossen eine Polizeitruppe nicht kategorisch aus. Sie könnten deren Sicherheit in der Kampfzone aber nicht garantieren, sagte ein Sprecher. Die Ukraine und der Westen gehen davon aus, dass Separatisten das Zivilflugzeug versehentlich abgeschossen haben. Die Aufständischen bestreiten dies.

    Die Wrackteile an der Absturzstelle deuteten auf einen Raketentreffer hin, berichtete ein ZDF-Korrespondent vor Ort. Die Außenhaut des Rumpfs weise Löcher von drei bis fünf Zentimeter Durchmesser auf, die von außen nach innen gehen. "Das ist von Experten für Schrapnell gehalten worden", sagte er der dpa. Die Maschine ist mutmaßlich von einer Boden-Luft-Flugabwehrrakete getroffen worden. Diese Waffen zerstören ihr Ziel mit Schrapnell, also kleinen Metallteilen.

    Der Journalist sah auch das fünf bis sechs Meter lange Rumpfteil, das Vertreter Australiens sowie Beobachter der OSZE am Vortag in einem dichten Waldstück entdeckt hatten. Es seien am Freitag keine Leichen mehr darin gewesen, sagte er. "Man sieht Sitze, man sieht Gurte runterbaumeln, Gepäckaufhängungen."

    Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko sagte den internationalen Ermittlern die Übergabe von Satellitenbildern zu, auf denen der Absturz der Passagiermaschine genau dokumentiert sein soll. Auch die Wrackteile seien zu sehen. Es könne bewiesen werden, dass die Separatisten Trümmer entfernt hätten. Das russische Luftfahrtamt forderte die Ukraine mit Nachdruck auf, Beweise für einen angeblichen Abschuss vorzulegen. Die Führung in Kiew habe auch nichts unternommen, um Splitter einer möglichen Rakete zu finden, sagte Behördenchef Alexander Neradko in Moskau.

    Inmitten wachsender Spannungen zwischen Moskau und Kiew verhängte Russland nach einem Verbot für ukrainische Pflanzenprodukte auch einen Importstopp für Milchprodukte. Das Embargo gelte von diesem Montag an (28. Juli). Die Ukraine wirft Russland politische Motive vor, um der klammen Ex-Sowjetrepublik weiter zu schaden./fko/DP/he




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