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    Espirito Santo-Konzern  2764  0 Kommentare Banco Espirito Santo - Staatliche Bankenrettung oder private Investoren als Retter?

    Die Krise rund um den Espirito Santo-Konzern spitzte sich in der letzten Woche zu. Gleich drei Firmen und Holdings der portugiesischen Gruppe beantragten Gläubigerschutz. Folgerichtig stellt sich die Frage, ob der Gesamtkonzern, mit der Banco Espirito Santo, ebenfalls einknicken wird?
     
    Zumindest kurzfristig hatte der Fall Espirito Santo auch Auswirkungen auf die portugiesische Wirtschaft. Schnell befürchteten Experten eine neue Kettenreaktion, da die meisten anderen Aktienmärkte weltweit leicht ins Stottern gerieten. Auch wallstreet:online berichtete über die aufkeimende Angst vor einer neuen Bankenkrise.
     
    Mittlerweile zeigt sich, dass Horrorszenarien voraussichtlich abgewendet werden können. Insbesondere hängt der weitere Verlauf aber davon ab, wie die Großbank Banco Espirito Santo (BES) aus der Krise hervorgeht. Am letzten Donnerstag beantragte die Espirito Santo Financial Group (EFSG) als bisher letzte Holding des Konzerns Gläubigerschutz. Pikant: die EFSG ist laut „Handelsblatt“ Hauptaktionär der Banco Espirito Santo. Droht der BES deswegen ein gleiches Schicksal?
     
    Investoren vertrauen der Bank
     
    Ein positives Zeichen ist, dass die BES auf das Vertrauen der Investoren bauen kann, schreibt das „Handelsblatt“. Wie wichtig das Vertrauen in einer solchen Situation ist, weiß auch der portugiesische Staatspräsident Anibal Cavaco Silva. „Wenn einige Bürger, einige Investoren signifikante Verluste durch die Espirito-Santo-Gruppe erleiden, könnten sie Investitionsentscheidungen aufschieben, oder selbst in große Schwierigkeiten geraten“, zitiert ihn das Blatt. 
     
    Das Vertrauen spricht somit für die Bank. Selbst, wenn die kompletten Schulden der Gruppe Espirito Santo gegenüber der BES ausfallen sollten, droht der Bank nicht unbedingt der Ausfall. In einem solchen Fall fehlt BES rund eine Milliarde Euro an frischem Kapital. Das hat die japanische Großbank Nomura dem Bericht zufolge berechnet. Eine Milliarde Euro – diese Summe könnte im Fall der Fälle zumindest theoretisch der portugiesische Staat leisten. Von der im EU-Rettungspaket für die Bankenrettung reservierten Summe sind noch sechs Milliarden Euro übrig, berichtet das „Handelsblatt“.
     
    Statt staatlicher Bankenrettung: Neues Führungsteam sucht private Investoren
     
    Doch eine Bankenrettung durch den portugiesischen Staat ist äußerst unattraktiv. Neue EU-Regeln setzen voraus, dass der Staat zuvor Aktionäre und Gläubiger bezahlen lässt. Deswegen versucht die portugiesische Zentralbank, Banco de Portugal, derzeit alles, um ein solches Szenario zu verhindern. Ihre Anstrengungen haben das Ziel, die Bank von dem Wohlergehen der EFSG zu lösen, schreibt die Zeitung. Dafür ersetzte der Gouverneur der Banco de Portugal, Carlos Costa, zunächst das alte Führungsteam um  Ricardo Espirito Santo Salgado durch ein neues, externes Team. Gemeinsam mit der Notenbank sucht das neue Führungsteam derzeit nach privaten Investoren, heißt es.
     
    Diese Suche scheint alles andere als aussichtslos: Der stark gesunkene Aktienkurs hat die Attraktivität der BES bei Analysten deutlich erhöht. So stiegen zuletzt sowohl die US-Bank Goldman Sachs als auch der amerikanische Hedgefonds D.E. Shaw bei der Banco Espirito Santo ein, schreibt das „Handelsblatt“. Zeichen, die Hoffnung machen. 
     





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