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     907  0 Kommentare Bundesbank will QE verhindern; Kospi als nächster Index mit Ausbruch?

    Top-Entwicklungen: Kospi als nächster Index mit Ausbruch?

    • Bundesbankchef Jens Weidmann hat sich persönlich in die aktuelle Lohndebatte eingemischt und fordert 3% mehr Lohn für die Beschäftigten. Normalerweise ist die Notenbank dafür bekannt, Lohnzurückhaltung anzumahnen und Tarifverhandlungen nicht zu beeinflussen. Warum dieser Stimmungswechsel? (siehe Marktkommentar)
    • In Asien konnten die Indizes den vierten Tag in Folge zulegen. Die wirtschaftliche Stabilisierung in China in Kombination mit den Stimulierungsmaßnahmen der chinesischen Notenbank und den Mini-Stimulus der Regierung setzen den Ton für eine Expansion. Das hebt die Aktienmärkte in ganz Asien. Charttechnisch befindet sich der koreanische Kospi in einer interessanten Konstellation, da sich über die  letzten zwei Jahre ein aufsteigendes Dreieck gebildet hat, dass in Kürze nach oben aufgelöst werden könnte (siehe Chart des Tages).
    • Die neue Runde von US- und EU-Sanktionen gegen Russland haben zu einer weiteren Abwertung des Rubels geführt. USD/RUB könnte durchaus das Hoch von Mitte März bei 36,7169 erreichen (aktuell 35,6648); zumindest dürfte bis zur Entspannung der Situation der Rubel schwach bleiben.  Die russische Notenbank versucht das Kapital im Land zu halten, indem die den Leitzins auf 8% erhöht hat. Dies hat als Konsequenz, dass sich das Wirtschaftswachstum aufgrund geringerer Kreditnachfrage verlangsamen sollte. Bei einer anhaltenden Entwicklung droht tatsächlich die Rezession. Die westlichen Maßnahmen zielen insbesondere auf den Ausschluss Russlands von den westlichen Finanzmärkten ab. Damit fehlt den russischen Unternehmen Zugang zu Kapital. Dies ist ein ähnliches Vorgehen wie gegen den Iran und dürfte zu erheblichen Problemen wie Inflation und Warenknappheit führen.
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    Marktkommentar: Bundesbank will QE verhindern

    • Im Grunde gibt es für die Bundesbank nur zwei Gründe sich derart öffentlich zu äußern:
      • Deflation in Europa ist tatsächlich möglich und bedrohlich oder
      • Lang anhaltende niedrige Inflation würde nach den jüngsten EZB-Beschlüssen auch zur Initiierung eines QE-Programms führen

      Die Deflationsgefahr in der Eurozone ist m.E. gering einzustufen und insbesondere vor dem Hintergrund der Wettbewerbs- und Preisanpassungen in Südeuropa zu betrachten: also ein temporäres Phänomen. Sollte aber Punkt zum Tragen kommen - wovon derzeit durchaus auszugehen ist - könnte die EZB tatsächlich ein QE-Programm starten. Das hat sie bereits mehrfach erläutert und bereitet seit Monaten die Öffentlichkeit auf diesen Schritt vor. Die Bundesbank will diesen Schritt auf jeden Fall verhindern, denn damit würde man Staatsfinanzierung über direkte Staatsanleihenankäufe betreiben. In der Vergangenheit hat sich der Bundesbankchef äußerst reserviert gegenüber dieser Option positioniert. Sollte es dennoch in einem von Krisenländern dominierten EZB-Rat durchgesetzt werden, würde dies gegen den Widerstand Deutschlands und der Bundesbank geschehen. Jens Weidmann würde sein Gesicht verlieren. So ist es nicht verwunderlich, dass der Bundesbankchef höhere Löhne in Deutschland fordert. Solange nämlich die Inflationsrate in Kerneuropa oben gehalten wird, kann man argumentieren, dass ein QE-Porgramm nicht notwendig ist, da die Wettbewerbs- und Preisanpassungen in Südeuropa für die niedrige Inflation verantworltich sind und kein flächendeckendes Problem darstellen. Darüber hinaus würde eine Angleichung der Wettbewerbsverhältnisse durch höhere Löhne und Inflation in Kerneuropa und niedrigerer Löhne in den Krisenländern eine innereuropäische Anpassung beschleunigen. Der Mindestlohn in Deutschland ist in diesem Zusammenhang einzuordnen. Die asiatischen Wettbewerber können sich nur freuen.

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    Jörg Rohmann
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    Jörg Rohmann verfügt über eine langjährige Berufserfahrung in Makro- und Technischer Analyse der Finanzmärkte. Tradern und Anlegern wurde er als Chefanalyst bei Alpari Deutschland bekannt. Er ist ein Generalist mit Tiefgang, der alle Anlageklassen rund um den Globus analysiert. Dabei widmet er sich insbesondere Trading- und Investmentideen abseits des Mainstreams. Weitere Analysen und Informationen unter: www.armoredhorse.com.
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    Verfasst von 2Jörg Rohmann
    Bundesbank will QE verhindern; Kospi als nächster Index mit Ausbruch? Top-Entwicklungen: Kospi als nächster Index mit Ausbruch? Bundesbankchef Jens Weidmann hat sich persönlich in die aktuelle Lohndebatte eingemischt und fordert 3% mehr Lohn für die Beschäftigten. Normalerweise ist die Notenbank dafür …