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    GESAMT-ROUNDUP  463  0 Kommentare Ukraine-Krise hinterlässt Spuren - Maschinenbau senkt Prognose

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Konflikt mit Russland um die Ukraine belastet zunehmend auch die deutsche Wirtschaft. Die Maschinen- und Anlagenbauer dämpften am Donnerstag ihre Erwartungen für das laufende Jahr deutlich. Der Sportartikelhersteller Adidas kappte seine Gewinnprognose. Hinzu kommen die bewaffneten Auseinandersetzungen im Nahen Osten, die ebenfalls auf die Stimmung in den Unternehmen drücken. Die aktuellen geopolitischen Spannungen seien "ein ernstes Risiko für das Wachstum in Europa" in der zweiten Jahreshälfte, sagte Siemens -Chef Joe Kaeser.

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    Die Maschinenbauer senkten ihre Wachstumsaussichten für 2014 von ursprünglich drei auf nur noch ein Prozent. Der Konflikt mit Russland hinterlasse nicht nur im bilateralen Handel Spuren. "Er behindert generell die Nachfrage in wichtigen Absatzmärkten unserer Industrie und drückt weltweit auf die Stimmung", sagte Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Branchenverbandes VDMA, in Frankfurt.

    Zwar stiegen die Bestellungen im Juni um acht Prozent, im ersten Halbjahr stand unter dem Strich insgesamt aber nur eine Null. In vier von sechs Monaten sei der Auftragseingang negativ gewesen. Das reiche nicht für das zunächst erhoffte Wachstum, schätzte der VDMA.

    Im Juni profitierte die Branche vor allem von Großaufträgen aus dem Ausland. Insgesamt bremste das Auslandsgeschäft die deutsche Schlüsselindustrie jedoch, die mehr als eine Million Menschen beschäftigt. Die Exporte sanken Wiechers zufolge um rund 3 Prozent.

    Auf ihrem viertwichtigsten Exportmarkt Russland verzeichneten die Maschinenbauer allein bis zum Mai einen Rückgang von 19,5 Prozent. Die Wirtschaftssanktionen der EU gegen Moskau dürften die Branche hart treffen. Vor allem Hersteller von Werkzeugmaschinen sowie Pumpen oder Ventilen könnten nach Einschätzung des VDMA besonders unter den am Donnerstag offiziell beschlossenen Strafmaßnahmen leiden.

    Diese Firmen könnten unter die strengeren Regeln für sogenannte Dual-Use-Güter fallen, die sowohl für militärische als auch für zivile Zwecke genutzt werden können, sagte Friedrich Wagner, Experte für Zollfragen beim VDMA. Solche Produkte brauchen bereits heute laut EU-Verordnung vor der Ausfuhr eine Genehmigung.

    Deutschlands Unternehmen zeigen sich nicht nur wegen der Spannungen in der Ukraine, sondern auch wegen der Konflikte in Israel und in Syrien besorgt. Das Geschäftsklima in den großen Firmen sei im Juli regelrecht eingebrochen, bilanzierte die Förderbank KfW anhand des jüngsten KfW-Ifo-Mittelstandsbarometers. Vor allem die exportierende Industrie und den Großhandel scheine "die Befürchtung umzutreiben, dass die eskalierenden geopolitischen Spannungen die Nachfrage auf den für sie besonders wichtigen internationalen Märkten spürbar dämpfen könnten", erklärte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner.

    Der Sportartikelkonzern Adidas zog angesichts wachsender Probleme in Russland und größerer Schwierigkeiten in der Golf-Sparte die Notbremse. Kurz nach dem Ende der erfolgreichen Fußball-WM korrigierten die Franken ihre Gewinnprognose für das laufende Jahr drastisch nach unten. Die Eröffnung neuer Läden in Russland schiebt der Konzern hinaus, geplante Schließungen sollen vorgezogen werden.

    Bei der Lufthansa leidet die österreichische Tochter Austrian Airlines unter schwächeren Buchungen von Premiumkunden in der Folge des Russland-Ukraine-Konflikts.

    Die Bundesagentur für Arbeit verzeichnet bisher aber keine Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. "Da gibt es bislang noch keine Vorzeichen, dass sich etwas bemerkbar macht", sagte Behördenchef Frank-Jürgen Weise in Nürnberg. Sollten allerdings die Sanktionen gegen Russland weiter verschärft werden, könnte das einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt haben./mar/DP/stk




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