GBP/USD: Channel Buster spricht zumindest für eine Konsolidierung!
Das Währungspaar hat im Juli bei 1,7187 ein Mehrjahreshoch ausgebildet und im großen Bild eine seit 2008 laufende Bodenbildung abgeschlossen. Jedoch konnte das ambitionierte Niveau nicht gehalten werden und ein Rückfall unter das Junihoch bei 1,7061 intensivierte einen scharfen Abwärtstrendkanal (schwarze Linien), der erst vorgestern am Unterstützungscluster zwischen 1,6800 und 1,6815 ein vorläufiges Tief markierte. Auf Tagesbasis fielen die Kurse sogar aus der unteren Trendkanalbegrenzung heraus, um am nächsten Tag direkt wieder mit einer weißen Aufwärtskerze gekontert zu werden. Damit liegt ein "Channel Buster" vor (blaue Box), der eine Überspannung darstellt und in der Regel zu einer Gegenbewegung bzw. Konsolidierung führt. Auch heute ist dies auszumachen und taktisch könnte Raum für weitere Zugewinne bestehen. Dazu müßte zunächst der direkte Widerstand bei 1,6887 herausgenommen werden (untere grüne Linie). Danach würden Anlaufpunkte bei 1,6915 und 1,6952 kommen (obere grüne Linien). Von einer Bodenbildung zu sprechen, wäre aber verfrüht. Ein wichtiger Baustein wäre der Ausbruch aus dem steilen Abwärtstrendkanal, idealerweise in Kombinatiion mit einer Umkehrformation.
Von Seiten der technischen Indikatoren steht einer Gegenbewegung/Konsolidierung wenig entgegen. Im DMI Trendfolgesystem hat der ADX einen Wert von 57 erreicht, was einen äußerst fortgeschrittenen Abwärtstrend anzeigt. In der Vergangenheit haben solche Niveaus zumindest eine Konsolidierung oder sogar Trendwende eingeleitet. Auch ein Blick auf den Stochastik zeigt ein neues Kaufsignal in seiner unteren Extremzone an. Der CCI markiert eine positive Divergenz und unterstreicht die taktische Chance auf einen Aufwärtsimpuls.
Chart: GBP/USD im Tageschart
Das Szenario einer Gegenbewegung/Konsolidierung würde sich bei Unterschreitung der Haltezone zwischen 1,6800 und 1,6815 zerschlagen (violette Linien). In diesem Fall würde ein neues prozyklisches Ausstiegssignal vorliegen und die Nackenlinie der großen Bodenbildungsformation bei 1,6753 würde perspektivisch auf die Agenda rücken. Eine Verletzung letztgenannter Unterstützung würde die Bodenbildung wieder in Frage stellen.
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