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     5180  0 Kommentare Gold – wohin geht die Reise?

    Trotz der Kursrückgänge im Aktienmarkt diesseits und jenseits des Atlantiks kommt der Goldpreis entgegen der Erwartung vieler Investoren nicht Recht in Schwung. Vielmehr notiert er nach dem jüngsten Kursrücksetzer auf etwa dem gleichen Niveau wie vor einem Jahr. Die deutlich gesunkene Volatilität lässt allerdings hoffen, dass es allmählich zu einem klaren Trend bei dem Edelmetall kommt.

    Hin- und hergerissen wird die Notierung von Gold von den Konjunkturdaten, vor allem aus den USA: So waren beispielsweise die Daten zum US-Arbeitsmarkt etwas schwächer als erwartet. Daraufhin ist der Preis des Edelmetalls ein wenig gestiegen, weil die Investoren weniger Sorge hatten, dass die US-Notenbank im Frühjahr die Zinsen anheben wird. Hingegen belasten überraschend gute Wirtschaftsdaten den Goldpreis. Weil die Wirtschaft in den USA im zweiten Quartal mit annualisiert vier Prozent und damit deutlich stärker als erwartet gewachsen war, haben die Anleger bei Gold auf den Verkaufsknopf gedrückt. Der Wert wird errechnet, indem man die Veränderung gegenüber dem Vorquartal mit vier multipliziert. Der Druck auf den Goldpreis kommt dabei über den Futures-Markt auf.

    Korrektur am Aktienmarkt könnte für Druck auf Goldpreis sorgen

    Gold auf ein Jahr

    Gold auf ein Jahr

    Investoren, wie Hedgefonds, setzen darauf, dass der Kursrückgang beim Gold noch eine Weile weitergeht. Zuletzt haben die Hedgefonds kräftig Futures und Optionen, mit denen sie auf steigende Kurse spekulieren, verkauft und zudem die Positionen auf fallende Kurse kräftig aufgestockt. Das belastet den Preis des Edelmetalls zusätzlich. Eine weitere Korrektur am Aktienmarkt könnte für Druck auf den Goldpreis sorgen.

    Wegen der vorherigen Hausse beim S&P 500 hatten Investoren mit mehr als 450 Mrd. Dollar auf Kredit auf weiter steigende Kurse spekuliert. Wegen des Kursrückschlags am Aktienmarkt sind Investoren nun aber gezwungen, zusätzliche Sicherheiten zu stellen. Es kommt zu sogenannten Margin Calls. Und wenn sich Investoren schwer tun, Aktien zu verkaufen, weil die Verluste darauf schon zu groß sind, verkaufen die Anleger, die händeringend Liquidität brauchen,  im Zweifelsfall Gold.

    Die langfristigen Perspektiven sind intakt

    Trotz der jüngsten Kursschwäche bei Gold gibt es etliche Gründe, die langfristig für deutlich höhere Preise sprechen. So könnte die Inflation in den USA entgegen den Erwartungen der Fed und der Volkswirte weiter steigen. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass die US-Wirtschaft wegen der horrenden Schulden der privaten Haushalte und der Unternehmen nicht in Schwung kommen wird. Genau darauf deuten die auf nur mehr 2,5 Prozent gesunkenen Zinsen für zehnjährige Anleihen hin. Abzüglich der Inflation von 2,1 Prozent preisen sie ein Wachstum von durchschnittlich 0,4 Prozent pro Jahr für die nächsten zehn Jahre für die Wirtschaft ein. Der Anleihenmarkt signalisiert Fed-Chefin Janet Yellen damit unmissverständlich, dass sie es sich zweimal überlegen soll, ehe sie tatsächlich die Zinsen erhöht. Ansonsten könnte die Konjunktur erheblich schwächeln, woraufhin Yellen gezwungen sein könnte, schnell umzusteuern und ein neues Anleihenkaufprogramm aufzulegen.

    Unabhängig von den aktuellen Kursschwankungen bleiben die langfristigen Perspektiven für Gold gut. Die abnehmende Volatilität macht Hoffnung, dass es allmählich zu einem nachhaltigen Trend bei dem Edelmetall kommen könnte. Wenn sich abzeichnet, dass die US-Wirtschaft so schwach ist wie die Zinsen anzeigen, könnte der Trend bei Gold klar nach oben gehen.




    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
    Gold – wohin geht die Reise? Trotz der Kursrückgänge im Aktienmarkt diesseits und jenseits des Atlantiks kommt der Goldpreis entgegen der Erwartung vieler Investoren nicht Recht in Schwung. Vielmehr notiert er nach dem jüngsten Kursrücksetzer auf etwa dem gleichen Niveau …

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