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    STUTTGART (BOERSE-STUTTGART AG) - Anleihenmarktbericht der Börse Stuttgart

    AUFTRAGSEINGANG FÜR DEUTSCHE INDUSTRIE WIEDER SCHWACH

    Die geopolitischen Spannungen mit Russland hinterlassen bereits ihre Spuren in Deutschland. Der Auftragseingang in der größten europäischen Volkswirtschaft hat im Juni erneut enttäuscht. Nach Mitteilung des Statistischen Bundesamts gingen die Industrie-Aufträge preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent zurück. Der Rückgang ist der stärkste seit fast drei Jahren. Befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg der Aufträge im Schnitt um 0,9 Prozent gerechnet. Im Mai waren die Aufträge bereits um 1,6 Prozent zurückgegangen und hatten damit ebenfalls die Markterwartungen verfehlt.

    Das Bundeswirtschaftsministerium führt den Rückgang vor allem auf geopolitische Entwicklungen und Risiken zurück. Insbesondere der Anteil der Großaufträge war schwach, wovon vor allem die Investitionsgüterindustrie betroffen war. Für die kommenden Monate wird eine eher moderate Entwicklung der Industriekonjunktur erwartet.

    Sowohl die schwachen Konjunkturdaten als auch die Furcht vor einer weiteren Eskalation des Ukraine-Konflikts lasteten auf dem deutschen Aktienmarkt. Der DAX testete am Freitagmorgen sogar die Marke von 8900 Punkten, nachdem die 9.000er Marke keine Unterstützung bieten konnte.

    Aufatmen bei Bondanlegern

    Anleihen aus den Peripheriestaaten reagierten zum Wochenauftakt erleichtert auf die Rettung der portugiesischen Banco Espirito Santo (BES). Zuvor hatte die Zentralbank in Lissabon bekannt gegeben, dass das drittgrößte Geldinstitut des Landes mit 4,9 Milliarden Euro gerettet wird. Der Kurs der richtungsweisenden zehnjährigen portugiesischen Bonds stieg um 0,5 Prozent auf 115,87 Punkte, während die Rendite im Gegenzug auf 3,574 Prozent zurückging. Im Zuge der Rettung wurde die Bank in zwei Teile zerschlagen, in einen wirtschaftlich tragfähigen Teil, der vom staatlichen portugiesischen Bankenabwicklungsfonds übernommen wird, und in eine Bad Bank, in die die faulen Kredite ausgelagert werden. An der Bad Bank werden die Aktionäre und die „nachrangigen“ Anleihebesitzer beteiligt, womit diesen ein Totalverlust droht.


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