checkAd

    Katerstimmung  3017  0 Kommentare Der jüngste DAX-Einbruch - Kurskorrektur oder Crash-Vorbote?

    Heute so, morgen so. Man könnte meinen, dass derzeit auch an den Aktienmärkten ein Wechselbad der Gefühle herrscht. Dem Rekord-Dax über 10.000 Punkten folgte der Absturz unter die 9.000 Punkte-Marke. Derzeit rappelt sich der Leitindex wieder auf. Wie gefährlich ist diese Stimmung? 
     
    Klar: Die über den Globus verstreuten Krisenherde tragen ihren Teil dazu bei, dass Aktienindizes weltweit Einbußen hinnehmen mussten - wallstreet:online berichtete. Der deutsche Leintindex DAX ist da nur einer von vielen, doch der Einbruch war deutlich heftiger als beispielsweise bei den US-amerikanischen Indizes. Das könnte man nun mit den Sanktionen im Zuge des Ukraine-Konflikts begründen. Denn die deutsche Wirtschaft ist enger mit Russland verstrickt als viele andere. Waren im Wert von 88,6 Milliarden Euro wurden 2013 aus der EU nach Russland exportiert. 40,4 Milliarden, als fast die Hälfte, kam aus Deutschland, schreibt die „Welt“. 
     
    Die USA hingegen sind weitaus weniger mit der russischen Wirtschaft verknüpft. Doch: Auch für die deutsche Wirtschaft ist der Export nach Russland höchstens von zweitrangiger Bedeutung. Nur rund drei Prozent aller deutschen Ausfuhren gehen nach Russland, heißt es in dem Bericht. Russland ist nur der elft-wichtigste Handelspartner. Dementsprechend gering fallen auch die Auswirkungen der neuen Sanktionen auf die Wachstumsprognose aus. Die Deutsche Bank senkte sie jüngst von 1,8 auf 1,5 Prozent. Allerdings war die Prognose auch erst im Juni genau andersherum angehoben worden, schreibt die „Welt“. 
     
    Die vergleichsweise geringen Auswirkungen stehen also im Widerspruch zu den wesentlich größeren Auswüchsen an den Börsen. Reagieren die Börsen im Angesicht der Krisen über? Naheliegender ist, dass der Abwärtstrend im DAX eine Kurskorrektur darstellt. Denn ein Großteil des Aufschwungs muss wohl der expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) zugeschrieben werden. „Wir hatten seit einiger Zeit die Meinung, dass der Dax nicht deutlich über 9000 Punkte stehen dürfte, wenn nicht die Notenbanken während der vergangenen Jahre solch eine expansive Geldpolitik betrieben hätten“, zitiert die „Welt“ Analysten der DZ Bank aus einem Schreiben an ihre Kunden. 
     
    Womöglich ist die Entwicklung an den Aktienmärkten also eher eine Korrektur als Vorbote eines Crashs. Dann dürften Anleger zumindest diesbezüglich ein wenig aufatmen. Dieser Meinung sind auch die Leser von wallstreet:online. Als der DAX zum ersten großen Rutsch unter die Grenze von 9.200 Punkten ansetzte, fragten wir: „Handelt es sich bei den momentanen Verlusten an den Börsen um eine normale Korrektur oder setzt sich der Ausverkauf fort?“ Von den insgesamt 1.788 Teilnehmern waren 59,62 Prozent der Meinung, dass es sich um eine Konsolidierung handle, bei der Druck abgelassen werde. 40,38 Prozent meinten,  der Ausverkauf sei der Vorbote für einen Crash an den Aktienmärkten. (Umfrage vom 1. und 2. August 2014 auf www.wallstreet-online.de)
     
    Probleme finden sich aber auch woanders: So sind die Renditen für deutsche Staatsanleihen laut „Welt“ in der vergangenen Woche auf ein neues Allzeittief gefallen. Die Umlaufrendite als Mittelwert deutscher Staatsanleihen mit verschiedenen Laufzeiten lag am Freitag bei nur noch 0,86 Prozent, heißt es. Das ist dramatisch für Sparer, denn die Rendite der Staatsanleihen ist zumindest indirekt auch ein Indikator für die Entwicklung von Lebensversicherungen oder Riester-Renten. 
     




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    wallstreetONLINE Redaktion
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen

    Melden Sie sich HIER für den Newsletter der wallstreetONLINE Redaktion an - alle Top-Themen der Börsenwoche im Überblick! Verpassen Sie kein wichtiges Anleger-Thema!


    Für Beiträge auf diesem journalistischen Channel ist die Chefredaktion der wallstreetONLINE Redaktion verantwortlich.

    Die Fachjournalisten der wallstreetONLINE Redaktion berichten hier mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus den Partnerredaktionen exklusiv, fundiert, ausgewogen sowie unabhängig für den Anleger.


    Die Zentralredaktion recherchiert intensiv, um Anlegern der Kategorie Selbstentscheider relevante Informationen für ihre Anlageentscheidungen liefern zu können.


    Mehr anzeigen

    Katerstimmung Der jüngste DAX-Einbruch - Kurskorrektur oder Crash-Vorbote? Heute so, morgen so. Man könnte meinen, dass an den Aktienmärkten ein Wechselbad der Gefühle herrscht. Dem Rekord-DAX über 10.000 Punkten folgte der Absturz unter die 9.000 Punkte-Marke. Derzeit rappelt sich der DAX wieder auf. Wie gefährlich ist diese Stimmung?

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer