Aktien Frankfurt
Fest - Kursgewinne der Übersee-Börsen stützen Erholung
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag den Übersee-Börsen gefolgt und hat kräftige Gewinne verbucht. Marktanalysten sprachen von einer allgemeinen Erholungsbewegung. Der Dax legte bis zur Mittagszeit um 1,40 Prozent auf 9135,50 Punkte zu und stoppte damit vorerst seine inzwischen seit rund fünf Wochen andauernde Talfahrt. Der MDax gewann 1,94 Prozent auf 15 594,10 Punkte und der TecDax stieg um 2,27 Prozent auf 1181,73 Punkte. Für den EuroStoxx 50 ging es um 1,04 Prozent nach oben.
Ausgelöst hatte die weltweite Börsenerholung, dass Russland am Freitag ein vom Westen kritisiertes Großmanöver unweit der ukrainischen Grenze planmäßig beendet hatte. Positiv wurde zudem aufgenommen, dass es bisher keine Verstöße gegen die neue Waffenruhe im Gaza-Konflikt gegeben hat. "Da mit Blick auf die Ukraine und den Nahen Osten die geopolitischen Risiken aber nach wie vor dieselben sind, bleibt abzuwarten, ob wir aktuell nur eine temporäre, technische Gegenreaktion sehen oder ob bereits auf eine nachhaltige Trendwende gehofft werden darf", sagte Marktanalyst Gregor Kuhn vom Broker IG.
Politische Unruhen hatten die Risikobereitschaft der Anleger zuletzt deutlich gedämpft. Seit Anfang Juli verlor der Dax rund 1000 Punkte und hatte am Freitag den tiefsten Stand seit Oktober 2013 erreicht.
LUFTHANSA GEFRAGT VOR VERKEHRSZAHLEN - QSC BRECHEN EIN
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Im Dax gab es keine Verlierer. Besonders kräftig legten all jene Papiere zu, die in der vergangenen Zeit besonders stark unter Kurseinbußen gelitten hatten. Die Aktien von Continental und BMW oder auch von BASF und ThyssenKrupp verbuchten an der Dax-Spitze Kursgewinne von jeweils rund zwei Prozent. Die Lufthansa-Titel gewannen vor der Bekanntgabe von Verkehrszahlen für Juli 1,81 Prozent.
Im TecDax hingegen brachen die Anteilsscheine des IT-Dienstleisters und Netzbetreibers QSC nach vorgelegtem Quartalsbericht um rund 13 Prozent ein. QSC fuhr wegen einer enttäuschenden Entwicklung im erklärten Wachstumsbereich mit Informations- und Kommunikationstechnik im abgelaufenen Jahresviertel einen Verlust ein und senkte die Jahresprognosen. Nun soll ein Programm zur Effizienzsteigerung gestartet werden.
BILFINGER BERGER MIT ERWARTET SCHWACHER BILANZ
Wie erwartet legte der Bau- und Dienstleistungskonzern Bilfinger Berger nach dem abrupten Abgang von Vorstandschef Roland Koch eine schwache Halbjahresbilanz vor. Der Aktie konnte dies daher nichts mehr anhaben. Sie setzte zur Erholung an und stieg im MDax als Favorit um knapp sechs Prozent. Seit Bilfinger Ende Juni eine erste Gewinnwarnung veröffentlicht hatte und bald darauf eine zweite folgte, hat das Papier allerdings auch fast 40 Prozent eingebüßt.
Im SDax sprangen die Titel von C.A.T. Oil um etwas mehr als 13 Prozent hoch und profitierten von erneut bekräftigten Jahreszielen. Wegen der großen Unsicherheit im Zuge der Ukraine-Krise und der möglichen Folgen war der Aktienkurs des Dienstleisters im Erdgas- und Erdölfördergeschäft in den vergangenen Wochen deutlich nach unten gegangen. Der Maschinenbau-Konzern Jungheinrich meldete starke Halbjahreszahlen. Er profitierte von einer weltweit gestiegenen Nachfrage nach Gabelstaplern und Lagertechnik, was der Aktie ein Plus von knapp sechs Prozent bescherte./ck/rum
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---