Euro fondsxpress
Neuer Rekordstand
Mit „German Angst“ hat der jüngste Verfall der Renditen der deutschen Staatsanleihen nichts zu tun. Nicht nur aus Deutschland ist die Nachfrage nach den sicheren Bunds hoch. Am Donnerstag fiel die Rendite der Bunds erstmals unter die Einprozentmarke. Grund war die Furcht vor den internationalen Krisenherden.
Auch die mauen Wirtschaftsdaten heizten die Nachfrage an. Die Emission neuer zehnjähriger Papiere in dieser Woche war daher stark gefragt. Finanzminister Schäuble besorgte sich 3,3 Milliarden Euro am Kapitalmarkt. Er hätte aber 5,3 Milliarden losschlagen können. So hoch war die Nachfrage nach dem mit 1,08 Prozent verzinsten Papier. Für zweijährige Papiere muss Schäuble derzeit gar keine Zinsen zahlen. Da fragt man sich unweigerlich – warum kauft jemand überhaupt Papiere mit solchen Minizinsen? Das Kalkül der Anleger ist folgendes: Irgendwo müssen sie das Geld parken, und die Auswahl an „AAA“-Schuldnern ist nicht groß. Zudem sind andere Rentenmärkte nicht so liquide wie der deutsche.
Und der deutsche Staat gilt als sehr solide und solvent. Wichtig ist den Käufern nur, dass sie ihr Geld wiederbekommen. Die Höhe der Zinsen ist zweitrangig. Zumal der Zinssatz der zehnjährigen Bunds immer noch doppelt so hoch ist wie in Japan oder der Schweiz. Ausgeschlossen sind Kursgewinne demnach nicht. Denn der Zinstrend zeigt nach wie vor nach unten. Japan lässt grüßen. Dort sind die Zinsen bereits seit über drei Jahren unterhalb der magischen Einprozentmarke. Wer sich nicht mit ein Prozent Zinsen zufrieden geben möchte, kommt nach wie vor an Aktienfonds wie dem Fortezza Aktienwerk (S. 3) nicht vorbei.
Lesen Sie auch
Ein erholsames Wochenende wünscht Ihnen Jörn Kränicke, Chefredakteur