Aktien Europa
Moderate Verluste vor dem Fed-Protokoll
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Die europäischen Börsen haben am Mittwoch nach zwei freundlichen Handelstagen wieder leicht verloren. Der EuroStoxx 50 büßte am Vormittag 0,36 Prozent auf 3080,01 Punkte ein. Der Cac-40-Index in Paris sank um 0,42 Prozent auf 4236,63 Punkte. In London gab der FTSE 100 um 0,35 Prozent auf 6755,92 Punkte nach.
Händler sprachen von Gewinnmitnahmen vor den sogenannten "Fed-Minutes", dem an diesem Abend zur Veröffentlichung anstehenden Sitzungsprotokoll der US-Notenbank von Ende Juli. Neuigkeiten über eine erste Leitzinserhöhung werde es wohl nicht geben. Intensiv dürfte aber nach Hinweisen Ausschau gehalten werden, wie der weitere Ausstieg aus der lockeren Geldpolitik ablaufen solle, hieß es.
Im etwas schwächeren Börsenumfeld zeigte sich die Pharmabranche in Europa am stärksten mit plus 0,24 Prozent. Der Sektor der Haushalts- und Konsumgüter hingegen gab am Ende des Stoxx Europe 600 um 0,90 Prozent nach.
Einige Einzelwerte wurden von vorgelegten Zahlen bewegt. So stiegen im britischen "Footsie" Glencore Xstrata nach Halbjahreszahlen um 0,40 Prozent. Der schweizerisch-britische Bergbaukonzern steigerte trotz des allgemeinen Rückgangs der Rohstoffpreise seinen Gewinn. Gelungen ist das durch Kosteneinsparungen und einer Ausweitung der Förderung. Er traf die Erwartungen von Analysten und kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm über eine Milliarde US-Dollar an.
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In den Niederlanden und Dänemark standen die Brauereikonzerne Heineken und Carlsberg mit ihren Quartalsbilanzen im Blick. Heineken, der weltweit drittgrößte Brauereikonzern profitierte im ersten Halbjahr von höheren Preisen und einem steigenden Bierdurst. Der Umsatz legte zu, und die Aktie gewann in Amsterdam 6,37 Prozent. Carlsberg hingegen fielen nach dem vorgelegten Geschäftsbericht und Aussagen zum Gesamtjahr in Kopenhagen um 3,71 Prozent.
Ebenfalls in Kopenhagen gaben die Papiere des Nordex-Konkurrenten Vestas um 0,80 Prozent nach. Kurz nach Handelsstart noch hatten sie sehr kräftig zugelegt. Der Windkraftanlagenhersteller hatte nach seinem Quartalsbericht seine Prognose für das laufende Jahr erneut nach oben geschraubt. Eine verbesserte Kostenbasis sowie gute Umsatzerwartungen für die zweite Jahreshälfte gaben den Ausschlag. Analyst Alok Katre von der Societe Generale sprach insgesamt aber von einem gemischten Zahlenwerk, wobei die Umsätze um sechs Prozent unter seinen Schätzungen gelegen hätten. Die Anhebung der Margenziele beim operativen Ergebnis (Ebit) habe zudem den Markterwartungen entsprochen.
In Italien büßten die Aktien der Luxottica Group 4,78 Prozent ein und litten damit unter Spekulationen über einen möglichen Rücktritt des Vorstandschefs (CEO) Andrea Guerra. Mehrere Zeitungen hatten von Meinungsverschiedenheiten zwischen dem CEO und dem Gründer und Chairman des weltgrößten Brillenherstellers, Leonardo Del Vecchio, berichtet./ck/rum