Ölpreise erholen sich etwas nach Talfahrt
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Mittwoch zu einer leichten Erholung angesetzt. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Oktober 102,14 US-Dollar und damit 58 Cent mehr als am Vorabend. Am Dienstag war der Brent-Preis noch zeitweise auf 101,07 Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Juni 2013 gefallen. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Auslieferung ebenfalls im Oktober verteuerte sich zuletzt um 26 Cent auf 93,12 Dollar.
Die Anleger spekulieren auf einen Rückgang der Ölreserven in den USA, erklärte ein Rohstoffexperte den leichten Preisanstieg. Am Nachmittag wird die US-Regierung ihre Daten zu den Lagerbeständen an Rohöl veröffentlichen. Experten rechnen mit einem Rückgang der Reserven um 1,75 Millionen Barrel. Geringere Lagerbestände können ein Hinweis auf eine stärkere Nachfrage in der größten Volkswirtschaft der Welt sein.
Trotz der Talfahrt der Ölpreise in den vergangenen Handelstagen scheint sich die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank noch keine größeren Sorgen über das Preisniveau zu machen. Demnach gehen führende Vertreter des Ölkartells weiterhin nur von einer Preiskorrektur aus. Die saisonal stärkere Nachfrage im Herbst dürfte demnach die Notierungen wieder steigen lassen. Nach Einschätzung der Commerzbank dürften die wichtigen Opec-Staaten Saudi-Arabien, Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate die Fördermenge kürzen, falls der Opec-Ölpreis deutlich unter die Marke von 100 Dollar fallen sollte.
Zuletzt ging der Preis für Opec-Öl weiter zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Mittwoch kostete ein Barrel (159 Liter) am Dienstag im Durchschnitt 98,93 US-Dollar. Das waren 49 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/stb