Ölpreise nach enttäuschenden China-Daten wieder auf Talfahrt
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag nach schwächer als erwartet ausgefallenen Konjunkturdaten aus China ihre Talfahrt wieder aufgenommen. Gegen Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober 101,45 US-Dollar und damit 83 Cent weniger als am Vortag. Der Brent-Preis hielt sich damit nur knapp über dem tiefsten Stand seit 14 Monaten, der am Dienstag bei 101,07 Dollar erreicht worden war. Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich zuletzt um 60 Cent auf 92,85 Dollar.
Enttäuschende Konjunkturdaten aus China hätten für Verkaufsdruck gesorgt, hieß es aus dem Handel. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war die Stimmung der Einkaufsmanager in der Industrie im August unerwartet stark gesunken. Am Vortag hatte noch die Aussicht auf sinkende US-Ölvorräte die Ölpreise zeitweise steigen lassen.
Seit mittlerweile Mitte Juni zeigt der Trend bei den Ölpreise nach unten. Der Brent-Preis ist in dieser Zeit etwa zwölf Prozent abgerutscht. Experten erklären die Talfahrt unter anderem mit der Erwartung eines steigenden Angebots auf dem Weltmarkt und dem starken Dollar. Kursgewinne bei der US-Währung machen Öl in den Ländern außerhalb des Dollarraums tendenziell teurer und bremsen so die Nachfrage.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Donnerstag kostete ein Barrel (159 Liter) am Mittwoch im Durchschnitt 99,52 US-Dollar. Das waren 59 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl