Rohstoffe
Goldpreis: Alarmstufe „Rot“
Aus charttechnischer Sicht ist es um das gelbe Edelmetall derzeit gar nicht gut bestellt, nachdem sowohl die Unterstützung als auch die 200-Tage-Linie verletzt wurden.
Als fundamentaler Verursacher kann man zweifellos das am Mittwochabend veröffentlichte Fed-Protokoll verantwortlich machen. Dies deutete nämlich auf eine früher als bislang erwartete Zinserhöhung
in den USA hin. Steigende Zinsen aufgrund der damit verbundenen erhöhten Opportunitätskosten müssen aber nicht zwangsweise schlecht für den Goldpreis sein. Anfang der 80er-Jahre entwickelte sich
die Krisenwährung nämlich trotz hoher US-Zinsen ausgesprochen gut. Sobald nämlich die Inflationserwartungen steigen, war Gold in der Vergangenheit sehr gefragt.
In den vergangenen Jahren profitierte das Edelmetall vor allem von negativen Realzinsen. Mit dem jüngsten Kursrutsch nahm der Goldappetit der Chinesen spürbar zu. In den vergangenen vier
Handelstagen lag der durchschnittliche Tagesumsatz mit 14.622 kg 13,3 Prozent über dem in der Vorwoche registrierten Vergleichswert. Das ist nicht neu: In den vergangenen Jahren nahm die
chinesische Nachfrage in Abwärtsphasen erfahrungsgemäß markant zu.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Goldpreis mit erholten Notierungen. Bis gegen 7.30 Uhr (MESZ) verteuerte sich der am aktivsten gehandelte Future auf Gold (Dezember) um
4,90 auf 1.280,30 Dollar pro Feinunze.
US-Erdgas: Ausbruch misslungen
Die Aussicht auf den ersten Tropensturm des Jahres im Golf von Mexiko trieb den Erdgaspreis kurzzeitig in Richtung Vier-Dollar-Marke, doch nach dem Wochenbericht der US-Energiebehörde EIA kam der
fossile Energieträger wieder massiv unter Druck. Auf den für die vergangene Woche gemeldeten Lagerzuwachs um 88 Milliarden Kubikfuß reagierten die Marktakteure enttäuscht und verkauften massiv
Futures.
Am Freitagvormittag präsentierte sich der Gaspreis mit leicht schwächeren Notierungen. Bis gegen 7.30 Uhr (MESZ) ermäßigte sich der nächstfällige Kontrakt auf Henry-Hub-Erdgas um
0,029 auf 3,86 Dollar pro mmBtu.
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