Mifa - Rettung

Mifa - Aktieninhabern droht Kapitalschnitt - Zinssenkung und längere Laufzeit bei Anleihe

Der angeschlagene Fahrradhersteller Mifa steht vor der Rettung. Ein Deal mit dem indischen Fahrradhersteller Hero Cycles ist ausverhandelt. Zur Stunde warten alle noch auf die Unterschrift aus Indien. Die Inder könnten ihrerseits noch auf eine Zusage für neue Aufträge von Aldi warten, die der Discounter Verhandlungskreisen zufolge heute geben soll, schreibt die „WirtschaftsWoche“. Aldi ist ein wichtiger Kunde - in der Vergangenheit machte Mifa mit Aldi Verhandlungskreisen zufolge 20 Millionen Euro Umsatz.

Gibt Aldi die Zusage, ist Hero Informationen der „WirtschaftsWoche“ zufolge bereit, bis zu 15 Millionen Euro in Mifa zu investieren. Im Gegenzug soll Hero die Mehrheit übernehmen. Die Rede ist von zunächst 67 Prozent der Anteile. Dazu wird es nötig, Altaktionäre zu enteignen: Um die Mehrheit zu sichern, sollen die Aktien, auch der Anteil von Großaktionär Carsten Maschmeyer, durch einen Kapitalschnitt wertlos werden. Bei einem Kapitalschnitt wird das Kapital einer Aktiengesellschaft herabgesetzt, gleichzeitig das Eigenkapital erhöht. Die Kapitalerhöhung soll mehrheitlich Hero zeichnen, den Rest der neuen Aktien sollen die Anleihegläubiger angeboten bekommen. Für den Fall, dass die Anleihegläubiger nicht voll mitzeichnen, will Hero einspringen. Die Altaktionäre behalten rechnerisch rund ein Prozent der Aktien.

Die Laufzeit der Mittelstandsanleihe soll bis ins Jahr 2021 verlängert werden, der Zins wird von bislang 7,5 auf ein Prozent sinken, so die „WirtschaftsWoche“ weiter. Der Nennwert der Anleihe soll zusätzlich von ursprünglich 25 Millionen auf zehn Millionen Euro sinken - Anleihegläubiger sollen also auf 60 Prozent verzichten. Im Gegenzug bekommen sie Sicherheiten in Höhe von 7,5 Millionen Euro, darunter offenbar auch Forderungen des Unternehmens an Dritte.

Maschmeyers Sprecherin sagt, dass die Maschmeyer Group Mifa im April noch mit einer Millionensumme unterstützt habe. Maschmeyer habe auch die Inder ins Boot geholt. Den Rest wollte sie nicht kommentieren. Mifa wollte sich mit Verweis auf laufende Verhandlungen nicht äußern, Aldi war nicht zu erreichen. Frank Günther, Vertreter der Anleihegläubiger von One Square Advisors, wollte sich nach Informationen der „WirtschaftsWoche“ nicht äußern.