Gewerkschafter
Braunkohle sichert Ausstieg aus Atomkraft
COTTBUS (dpa-AFX) - Ein gleichzeitiger Ausstieg aus der Atomkraft und der Braunkohle ist aus Sicht des Vorsitzenden der IB Bergbau, Chemie und Energie, Michael Vassiliadis, nicht möglich. Der Preis für einen solchen Ausstieg wären unter anderem der Verlust der Versorgungssicherheit, ein Anstieg der Produktionskosten und gefährdete Arbeitsplätze, betonte der Gewerkschaftschef am Montag in Cottbus beim "Lausitzdialog" mit Betriebsräten und Vertrauensleuten des Vattenfall-Konzerns. Es sei an der Zeit, die wichtige Rolle der Braunkohle in der Energiewende anzuerkennen. Sie sichere die Stromversorgung, wenn Wind- und Sonnenenergie ausfielen.
Die Energiewende werde scheitern, wenn sie nicht als ein Projekt gesehen werde, das Wachstum und Beschäftigung bringe, sagte Vassiliadis. Er kritisierte Überlegungen zur Neuregulierung im Emissionshandel mit CO2-Zertifikaten. Dieser Handel müsse kalkulierbar bleiben.
Der für Energiefragen zuständige EU-Kommissar, Günther Oettinger, betonte, Kohle bleibe im 21. Jahrhundert weltweit der fossile Energieträger. "In Deutschland noch mindestens bis 2050", betonte er. Wer einen früheren Ausstieg wolle, melde Deutschland aus der wirtschaftlichen Entwicklung ab./gj/DP/zb