ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss
Dax setzt Aufwärtstrend fort - Hoffen auf EZB
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat seinen Aufwärtstrend der vergangenen zwei Wochen am Dienstag fortgesetzt. Händler begründeten die Gewinne mit der Hoffnung auf eine weiter expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie mit der starken Wall Street. An der New Yorker Börse erreichte der Dow-Jones-Index - auch dank starker US-Konjunkturdaten - zwischenzeitlich ein Rekordhoch. Der Dax legte nach einem zunächst verhaltenen Verlauf am Nachmittag merklich zu und gewann letztlich 0,82 Prozent auf 9588,15 Punkte. Für den MDax ging es um 0,63 Prozent auf 16 270,59 Punkte hoch. Der TecDax stieg um 0,23 Prozent auf 1248,54 Punkte.
In den USA fiel die Mehrheit der am Dienstag veröffentlichten Konjunkturdaten stark aus. So waren die Aufträge für langlebige Güter im Juli auf ein Rekordniveau geklettert und der FHFA-Hauspreisindex im Juni war stärker als erwartet gestiegen. Zudem hatte das Verbrauchervertrauen im August den höchsten Stand seit fast sieben Jahren erreicht. Bereits am Montag hatten positiv aufgenommene Kommentare vom Notenbanker-Treffen im amerikanischen Jackson Hole die Börsen weltweit angetrieben. Nun spekulieren Anleger bereits über mögliche Anleihenkäufe der EZB, die die Aktien weiter befeuern könnten.
ANALYST: BÖRSENAMPEL BLEIBT AUF GELB
Jens Klatt, Chefanalyst von DailyFX, gab jedoch keine Entwarnung: “Die Börsenampel für den DAX bleibt klar auf gelb, auch weil die Situation in der Ukraine weiter höchst angespannt ist. Es darf nicht vergessen werden, dass Europa viel enger mit Russland verzahnt ist als die USA, weshalb Kursgewinne nicht eins zu eins übertragen werden dürfen. Denn hinter den Aktien stehen Unternehmen, deren Gewinne bei einem länger andauernden Konflikt in Mitleidenschaft gezogen werden.“
Lesen Sie auch
Kursbewegende Meldungen zu Einzelwerten gab es nur wenige. Die Aktien des Energiekonzerns RWE gehörten mit plus 0,05 Prozent zu den schwächsten Werten im Dax. Den Papieren half weder eine positive Analystenstudie der Deutschen Bank noch ein Pressebericht, wonach RWE den Bau eines weiteren Meerwindparks in der Nordsee in Angriff nimmt und externe Kapitalgeber mit ins Boot holen will.
LUFTHANSA-AKTIEN TROTZEN STREIKDROHUNG
Lufthansa-Titel verteuerten sich trotz der Ungewissheit über Zeitpunkt und Umfang eines möglichen Pilotenstreiks um 1,47 Prozent. Am Vortag waren die Papiere wegen des drohenden Arbeitskampfes schwächster Wert im Leitindex gewesen. Stahlwerte profitierten von einer optimistischen Sektorstudie der UBS . So stiegen Salzgitter-Aktien an der MDax-Spitze um 7,22 Prozent. Klöckner & Co legten um 3,50 Prozent zu.
Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone kletterte um 1,01 Prozent auf 3197,54 Punkte nach oben. Die Leitindizes in London und Paris verbuchten ebenfalls deutliche Zuwächse. Am US-Aktienmarkt stand der Dow Jones Industrial zuletzt 0,39 Prozent höher.
ANLEIHEN UND DEVISEN WENIG BEWEGT
Am Rentenmarkt stagnierte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,78 Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,02 Prozent auf 137,99 Punkte. Der Bund-Future trat mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 150,92 Punkte ebenfalls auf der Stelle. Der Kurs des Euro fiel leicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,3192 (Montag: 1,3200) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7580 (0,7576) Euro./edh/he
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---