checkAd

    Egbert Prior  1718  0 Kommentare Metro: Kaufen, wenn die Kanonen donnern

    Privatanleger haben das Problem, daß sie sich von ihren Ängsten treiben lassen. Sie neigen dazu, in Krisenphasen ihre Aktien zu verkloppen. Wenn Chaos herrscht, rennen sie also weg. Und in Boomphasen steigen sie ein. Dabei ist es ratsam, exakt das Gegenteil zu tun. Nehmen Sie Metro. Der Einzelhändler leidet unter seinem Geschäft im Krisenland Rußland. Die Elektroniktochter Media-Saturn wird von den Internetriesen Amazon und Ebay attackiert. Hinzu kommt ein interner Streit mit Media-Saturn-Mitgesellschafter Erich Kellerhals. Das angestaubte Warenhaus Galeria Kaufhof lockt zudem keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Angesichts all der Probleme ist der grottenschlechte Aktienchart kein Wunder. Schlimmer geht es kaum. Die Stamm-aktie hat sich vom 12-Monats-Tief bei 25 Euro leicht auf 27 Euro hochgearbeitet. Wegen des ausgebombten Niveaus sind die Insider aber längst auf der Pirsch. Aufsichtsrat Peter Küpfer sammelte in den vergangenen Tagen 40.000 Aktien zum Kurs von rund 27 Euro ein. Folgen Sie ihm. Küpfer hatte bereits im April 2012 ein gutes Händchen bewiesen. Er scheint zu wissen, was er macht. Anderthalb Jahre später stand der Kurs 40% höher. Gewiß erwischt Küpfer nicht den idealen Zeitpunkt. Aber auf lange Sicht liegt er verdammt gut. Vorstandschef Olaf Koch und andere Manager sind ebenfalls in diesem Jahr mit ihrem Privatdepot auf Einkaufstour gegangen. Insofern machen wir uns, was die Perspektiven des Brot- und Buttergeschäfts angehen (Real, Cash & Carry), wenig Sorgen. Lebensmittel werden weiterhin in der Nachbarschaft verkauft werden. Die Anlieferung über das Internet ist äußerst schwierig. So bleibt das Antreffen des Empfängers und die Kühlung der Ware eine Herausforderung. Insofern steht nicht die gesamte Einzelhandelsbranche vor einem grundlegenden Wandel, sondern nur Segmente. Koch baut um und verschlankt die Gruppe. Die Tochter in Vietnam verkaufte er kürzlich. Die Expansion von Media-Saturn blies er in China ab. Den Cash&Carry-Großhandel und den SB-Supermarkt Real will er stärken. Der Umbau kostet Geld. Im dritten Quartal 2013/14 lief ein Verlust von 63 Millionen Euro auf. Der Umsatz sank zwischen April und Juni um 2% auf 14,9 Milliarden Euro. Flächenbereinigt stieg allerdings der Umsatz um fast 2%, betonte Koch. Bereinigt um Sonderfaktoren erreichte das Ergebnis je Aktie 1,39 Euro in den ersten Monaten (Vorjahr: 1,49 Euro). Wir gehen davon aus, daß sich der Gewinn je Aktie in einigen Jahren bei 2,50 Euro einpendeln wird. So gesehen, läge das KGV unterhalb von 11. Wir halten außerdem eine Dividende von 1,00 für möglich, was 3,7% Rendite entsprechen würde. Das laufende Jahr wird indes eine Phase des Übergangs. Die Nettoverschuldung erscheint mit 5,8 Milliarden Euro üppig. Doch läßt sie sich mittels Immobilienverkäufen reduzieren. Wir gehen von einem zügigen Schuldenabbau aus. Fast alles arbeitet derzeit gegen Metro: Der Krieg in der Ukraine, der boomende eCommerce, der Streit mit Media-Saturn und die Warenhaus-Krise. Wir raten, zu kaufen, wenn die Kanonen donnern. Es scheint, an der Zeit zu sein.




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte



    Egbert Prior
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Prior Börse präsentiert zweimal wöchentlich die interessantesten deutschen Aktien. Kurz, prägnant, faktenreich. Kaufen, Halten, Verkaufen - das Urteil ist unbestechlich und bankenunabhängig. Das Musterdepot ist einfach, transparent und nachvollziehbar. Bestellen Sie hier die Prior Börse 2 Wochen kostenlos.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior Metro: Kaufen, wenn die Kanonen donnern Privatanleger haben das Problem, daß sie sich von ihren Ängsten treiben lassen. Sie neigen dazu, in Krisenphasen ihre Aktien zu verkloppen. Wenn Chaos herrscht, rennen sie also weg. Und in Boomphasen steigen sie ein. Dabei ist es ratsam, exakt das …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer