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    Cannabis-Legalisierung  11364  8 Kommentare Milliardenmarkt - Versetzt Cannabis die Börse in einen Rausch?

    In zwei US-Bundesstaaten ist es bereits legal, in vielen anderen wird der Besitz kleinerer Mengen nicht mehr strafrechtlich verfolgt: Cannabis verhilft aber nicht nur Konsumenten zu Rauschmomenten. Die schrittweise Legalisierung hat in den USA auch einen neuen Markt geschaffen und die Börse in einen Rausch versetzt.

    Hierzulande ist der Cannabis-Besitz verboten. Auch wenn einige Politiker schon lange die Legalisierung fordern. So auch Cem Özdemir. Sein Beitrag zur derzeit in den sozialen Medien omnipräsenten "Ice Bucket Challenge" für die ALS-Forschung wurde so zu einem Politikum. Aufmerksame Beobachter hatten eine kleine grüne Pflanze an seiner Seite entdeckt. Eine Cannabis-Pflanze? Auf Nachfrage bejahte der Grünen-Politiker, wollte von einem Versehen aber nichts wissen, sondern nannte das Ganze ein „sanftes, politisches Statement“. 

    Der Staat profitiert besonders von der Cannabis-Legalisierung

    Vielleicht möchte sich Özdemir aber auch als Unterstützer eines wirtschaftlichen Wachstumsmarktes etablieren – oder neue Steuern generieren. In den USA jedenfalls hat die teilweise Legalisierung von Cannabis schon jetzt einen Milliardenmarkt geschaffen, schreibt die „Wirtschaftswoche“. Ebenfalls Kasse machen kann nun der Staat mit dem Haschisch-Konsum seiner Bürger, denn durch die Legalisierung wurde der Handel zumindest in Teilen vom Schwarzmarkt weg und hin zu einem besteuerten Markt geführt. Anfang des Jahres wurde Cannabis im US-Bundesstaat Colorado legalisiert. In den ersten sechs Monaten hat die Regierung bereits 25,3 Millionen Dollar an Steuern eingenommen.

    Cannabis-Aktien: Zumeist erst Hui, dann Pfui!

    Doch es ist nicht nur der Staat, der ein Millionen-Geschäft wittert. Auch Investoren freuten sich darauf, mit Cannabis-Aktien einen Reibach zu machen. Allein in 2013, dem Jahr vor der Legalisierung, stiegen Cannabis-Aktien um 50 Prozent. Getoppt werden konnte dieser Sprung nochmals Anfang dieses Jahres: Um 150 Prozent stiegen die Titel in den ersten Tages des legalen Kiffens, berichtet das Blatt. In der Folge jedoch legte sich die Euphorie – zumindest an der Börse – wieder. Der Markt hingegen wächst fröhlich weiter. Colorado plant laut einem Haushaltsentwurf der Regierung im nächsten Jahr mit Cannabis einen Umsatz von einer Milliarde Dollar zu erzielen, heißt es. Und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht: Der illegale Drogenhandel setze bereits 300 Milliarden Dollar pro Jahr um, schreibt die Zeitung. „Der Umsatz dürfte alleine in diesem Jahr um 63,1 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar anziehen“, sagt deswegen David Yang vom New Yorker Analysehaus IBIS World.

    Beispiel Cannabis Sativa: Wohin geht die rasante Fahrt des US-Unternehmens?

    Gary Johnson, ehemals US-Präsidentschaftskandidat, ist heute CEO bei Cannabis Sativa. Das Unternehmen aus dem amerikanischen Salt Lake City „is in the business of ‚developing, manufacturing, and selling plant-derived lotion, creams, and other formulations for human consumption‘“, berichtet „MarketWatch“. Kurz gesagt: Cannabis Sativa stellt auf Cannabis basierende Pflegeprodukte her. Und das Geschäft läuft: Seit Jahresbeginn sei die Aktie um 900 Prozent gestiegen, schreibt die US-Seite. Doch es soll nicht bei diesen Pflegeprodukten bleiben: „the company is looking to score big by distributing recreational marijuana products in the only two states where it is currently legal to do so“, heißt es in dem Bericht. Johnson jedenfalls ist überzeugt von der Geschäftsidee. Er sagte gegenüber “MarketWatch”: In 20 Jahren werden auf Cannabis basierende Pharmaprodukte bis zu 20 Prozent des Marktes ausmachen.

    Doch es gibt auch Zweifel an dem Erfolg des Unternehmens. Investitionen in das Unternehmen seien riskant, heißt es. Und Cannabis Sativa selbst musste ebenfalls warnen: „We do not have sufficient cash on hand to pay our current liabilities.“ Erfolg oder Misserfolg? Viel, wenn nicht alles, hängt wohl davon ab, ob weitere US-Bundesstaaten dem Beispiel von Colorado und Washington folgen und Cannabis legalisieren. CEO Johnson jedenfalls sieht die Grundlage dafür: 57 Prozent der US-Amerikaner unterstützen die vollständige Legalizierung von Marijuana - allerdings noch ohne die öffentlich bekundete Unterstützung von US-Senatoren oder Governeuren der US-Bundesstaaten.

     

    Die Aktie von Cannabis Sativa im Chart:




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