Ex Fed-Chef Bernanke

„Schlimmste Finanzkrise in der weltweiten Geschichte“

Für Ben Bernanke, Ex-Chef der US-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed), ist die Finanzkrise des Jahres 2008 schlimmer als die Große Depression der 1930er Jahre. Und er muss es wissen: Bernanke war von 2006 bis Anfang 2014 US-Notenbankchef und beschäftigte sich auf dem Gebiet der Forschung mit den Ursachen, Auswirkungen und Folgen der großen Wirtschaftskrise.

Die Aussage Bernankes entstammt nach Informationen des „Wall Street Journal“ einem Dokument, das am 22. August dieses Jahres bei U.S. Court of Federal Claims eingereicht wurde. Dabei geht es um die rechtliche Aufarbeitung der Rettung des US-amerikanischen Versicherungskonzerns AIG (American International Group) im Jahr 2008. 

Der damalige Fed-Chef betonte: „September und Oktober 2008 war die schlimmste Finanzkrise in der weltweiten Geschichte, einschließlich der Großen Depression“ zitiert das „Wall Street Journal“ aus dem Dokument. Von den 13 wichtigsten US-Finanzinstitutionen drohten 12 in einem Zeitraum von einer oder zwei Wochen der Zusammenbruch. Die Rettung der AIG durch die Regierung war alternativlos, betonte Bernanke. Alles andere hätte zu einer globalen Finanzkrise und einem wirtschaftlichen Zusammenbruch analog der 1930er Jahre geführt. Die Auswirkungen auf die Produktion, das Einkommen und Arbeitsplätze wären katastrophal gewesen, wird Bernanke zitiert.

Hintergrund: Im Jahr 2008 bewahrte die US-Regierung den US-Versicherungskonzern AIG mit 182 Milliarden Dollar vor dem Zusammenbruch. Starr Capital, mit zwei Prozent größter Anteilseigner an AIG, klagte gegen die Rettung. Denn die Anteile der Alteigentümer wurden im Zuge der staatlichen Rettungsaktion stark verwässert. Nach Informationen von n-tv, scheiterte die US-Regierung mit dem Versuch, die 25-Milliarden-Dollar-Klage des früheren AIG-Konzernchefs Maurice Greenberg vor Gericht abweisen zu lassen.