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    ROUNDUP  520  0 Kommentare Aldi und Lidl setzen Tesco zu - Gewinn- und Dividendeneinbruch

    CHESHUNT (dpa-AFX) - Die erfolgreiche Offensive der deutschen Discounter Aldi und Lidl in Großbritannien reißt den britischen Einzelhandelskonzern Tesco immer stärker in die Krise. Am Freitag kündigte das Unternehmen einen deutlichen Gewinnrückgang für das laufende Geschäftsjahr an. Zudem wird den Aktionären die Dividende um drei Viertel zusammengestrichen. Die Aktie ging auf Talfahrt. Am Vormittag lag das Papier über 6 Prozent im Minus, zum Handelsauftakt war es sogar um mehr als 8,5 Prozent nach unten gerauscht.

    Der Handelsgewinn soll in diesem Jahr nun nur noch bei 2,4 bis 2,5 Milliarden Pfund landen. Das ist noch weniger als von Analysten bislang befürchtet. Im vergangenen Geschäftsjahr lag der Handelsgewinn noch bei rund 3,3 Milliarden Pfund. Diese Kennziffer ist eine wichtige Bilanzzahl für das operative Geschäft. Der Einbruch hat auch Folgen für die Aktionäre. Ihre Zwischendividende für die erste Hälfte des Geschäftsjahres wird um drei Viertel auf 1,16 Pence je Aktie gekürzt.

    CHEFWECHSEL VORGEZOGEN

    Im vor einer Woche abgelaufenen ersten Geschäftshalbjahr beschleunigte sich der Abwärtstrend. Der Handelsgewinn werde sich auf etwa 1,1 Milliarden Pfund belaufen, teilte das Unternehmen auf Basis einer ersten Analyse der Geschäftszahlen mit. Das wären rund 500 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. Die genaue Bilanz will Tesco am 1. Oktober vorlegen. In dieser Woche hatte das Marktforschungsinstitut Kantar Worldpanel bei Tesco für die zwölf Wochen bis zum 17. August einen Umsatzrückgang von 4 Prozent berechnet - das ist der schlimmste Rückgang seit mehr als zwei Jahrzehnten.

    Die Hoffnungen bei Tesco liegen nun auf dem Unilever-Manager Dave Lewis. Er soll bereits am Montag den Posten des Vorstandschefs von Philip Clarke übernehmen und das Ruder herumreißen. Ursprünglich war der Wechsel erst für Oktober geplant.

    STRATEGIE GEGEN PREISKAMPF NICHT AUFGEGANGEN

    Clarke war es mit seiner Strategie nicht gelungen, dem seit der Finanzkrise immer schnelleren Wachstums der Billig-Konkurrenz etwas entgegenzusetzen. Seine Strategie ging nicht auf. Clarke wollte dem Preiskampf mit einer Modernisierung der Filialen samt Kinderspielplätzen, traditionellen Backstuben und sogar Fitness-Angeboten wie Zumba begegnen. Zudem steckte er viel Geld in den Ausbau des Internetangebots von Tesco.

    Nun steht alles auf dem Prüfstand, wie der neue Konzernchef ankündigte. Er wolle überall im Konzern nach Möglichkeiten zu suchen, um Tesco wieder erfolgreicher zu machen. Als ersten Schritt kündigte das Unternehmen an, die geplanten Investitionen zusammenzustreichen. In diesem Jahr sollen sie nun nur noch bei 2,1 Milliarden Pfund liegen, rund 400 Millionen weniger als bislang geplant./enl/stk





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