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    Halvers Woche  557  0 Kommentare "Der Markt unter der Lupe"

    29. August 2014. MÜNCHEN (Baader Bank). Die eurozonale Konjunktur verharrt in Moll-Stimmung. Selbst die bisherige Konjunktur-Lokomotive Deutschland hat an Zugkraft verloren. So trübte sich der ifo Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge ein. Auch die Konjunkturvision der ifo Geschäftserwartungen signalisiert weniger Rückenwind für die deutsche Industrie. Der im Zentrum der ifo-Befragung stehende deutsche Mittelstand fürchtet vor dem Hintergrund des geopolitischen Konflikts in der Ukraine eine gegenseitige Verschärfung der Wirtschaftssanktionen. Das Risiko, dass sich der russische Nebel der psychologischen Verunsicherung auch in allgemeiner Investitionszurückhaltung niederschlagen könnte, hat zugenommen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sieht bereits die Gefahr, dass Deutschland wieder in die Rezession abrutschen könnte.

    Bislang war die Stimmung der deutschen Konsumenten eine sichere Bank für eine stabile deutsche Gesamtwirtschaft. Laut GfK legt sich jedoch insbesondere die Krise in der Ukraine wie Mehltau auf die hiesige Konsumentenpsychologie und sorgt für einen historisch beispiellosen Einbruch der deutschen Konjunkturerwartungen. Diese sind jedoch historisch regelmäßig sehr volatil ausgefallen. Dagegen robust fallen weiter der Subindex der Anschaffungsneigung und der Konsumklimaindex insgesamt aus. Insgesamt ist damit noch kein nachhaltiger Konsumeinbruch in Deutschland zu befürchten. Allerdings stellt die geopolitische Verunsicherung ein Abwärtsrisiko dar.

    Geldpolitik - Nie war sie so wertvoll wie heute

    Wenn selbst Deutschland als einer der wenigen Wachstumsinseln in der Eurozone an Zugkraft verliert, ist dies ein ernstes Alarmsignal für einen Rückfall der euroländischen Konjunktur in die Rezession. Die fallende Inflationsrate der Eurozone auf aktuell 0,3 Prozent liegt gefährlich nah an der Deflationsgrenze und auch die Inflationserwartungen in Euroland in den nächsten fünf Jahren sind weiterhin klar abwärts gerichtet. Sie liegen dramatisch unter dem Inflationsziel der EZB von zwei Prozent. Die Befürchtungen wachsen, dass die tatsächliche Inflation als sich selbst erfüllende Prophezeiung den Erwartungen folgt. EZB-Chef Draghi hat die Gefahr einer Deflationsspirale zumindest in der Euro-Peripherie erkannt und auf der jährlichen Versammlung der Notenbanker in Jackson Hole, Wyoming mit selbst für ihn ungewöhnlich deutlichen Worten eine zukünftig noch offensivere liquiditätspolitische Ausrichtung der EZB angekündigt.

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