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     2901  0 Kommentare Stratasys und 3D Systems unter “Druck”

    In der ehemaligen Hype-Branche 3D-Drucker trennt sich die Spreu allmählich vom Weizen. Während einzelne Unternehmen wie Stratasys gute Ergebnisse vorlegen, was von der Börse kräftig honoriert wird, strafen Investoren andere Unternehmen für schwache Zahlen gnadenlos ab. Laut Experten  könnte der Sektor in den nächsten Jahren zwar kräftig wachsen. Ob die Firmen allerdings jemals in die hohe Börsenbewertung hineinwachsen können, ist bei manchen fraglich. Ähnlich wie bei den Internetkonzernen werden einige stärker hervorgehen, andere ganz verschwinden.

    3D Systems auf ein Jahr

    3D Systems auf ein Jahr

    In die Nähe des 52-Wochen-Tiefs ist die Aktie von 3D Systems abgerutscht: Nachdem Vorstandschef Avi Reichental wiederholt betont hatte, dass das Geschäft mit privaten Nutzern schon bald in Schwung kommen werde und häufig hohe Erwartungen bezüglich der Profitabilität des Konzerns geweckt hatte, waren Investoren von den jüngsten Quartalszahlen einmal mehr herb enttäuscht. So lag der Umsatz trotz eines Anstiegs um ein Viertel auf 151,5 Mio. Dollar klar unter den Erwartungen der Analysten. Abzüglich der Akquisitionen lag das organische Wachstum aber bei lediglich zehn Prozent. Weil die neuen Produkte teilweise schlecht verfügbar waren, lagen die Erlöse von Geräten für private Nutzer bei mickrigen 7,4 Mio. Euro.

    Der nächste Tiefschlag für Investoren war, dass die Bruttomarge kräftig gesunken war, weil die Einführung neuer Produkte und der Ausbau der Produktion auf das Ergebnis gedrückt hatten. Die miserablen Zahlen waren ein gefundenes Fressen für die Bären. Immerhin waren zuletzt rund ein Drittel aller Aktien von 3D Systems leer verkauft. Damit spekulieren Investoren auf sinkenden Kurse.

    Stratasys wächst viel schneller

    Stratasys auf ein Jahr

    Stratasys auf ein Jahr

    Hingegen waren Investoren begeistert von den Rekordergebnissen von Stratasys. Der Umsatz war um 67 Prozent auf 178,5 Mio. Dollar hochgeschossen. Zudem überzeugte das organische Wachstum von satten 35 Prozent. Vorstandschef David Reis hatte im vergangenen Jahr den Konkurrenten MakerBot, der deutlich stärker im Bereich Drucker für Konsumenten vertreten ist, für rund 400 Mio. Dollar aufgekauft und erfreute sich nun an den guten Zahlen von MakerBot. Im zweiten Quartal hatten sich die Umsätze von MakerBot verdoppelt, woraufhin der Anteil an den Konzernerlösen auf 19 Prozent gestiegen ist.

    Der Firmenlenker erhöhte die Prognose für das Gesamtjahr kräftig. Mit Erlösen von 750 bis 770 Mio. Dollar würde Stratasys damit klar zum Branchenprimus aufsteigen, liegt der Ausblick von 3D Systems doch lediglich bei 700 bis 740 Mio. Dollar. Überzeugt hat Investoren zudem, dass Stratasys die Prognose für das langfristige organische Wachstum auf 25 Prozent erhöht hat. Da sahen die Anleger darüber hinweg, dass das Umsatzwachstum zu Lasten der operativen Marge gehen soll. Denn sie soll niedriger ausfallen als bislang geplant.

    Rasantes Wachstum

    Experten sind zuversichtlich, dass die Branche weiter stark wachsen wird, zumal seit Mitte Juli auch die größte US-Baumarktkette Home Depot Drucker von MakerBot in ihren Filialen verkaufen wird. Laut den Schätzungen der Researchfirma Canalys soll der Markt 2014 um mehr als die Hälfte auf 3,8 Mrd. Dollar zulegen. Im Jahr 2018 soll das Volumen 16,2 Mrd. Dollar erreichen, was einem durchschnittlichen Wachstum von fast 50 Prozent für fünf Jahre entsprechen würde. „Wir sind an einem Wendepunkt bei 3D-Drucken angelangt“, sagte Tim Shepherd, Analyst bei Canalis. Aus der stark gehypten Technologie sei nun einen Technologie geworden, die in der Lage sei, innovative und komplexe Produkte zu produzieren. Der Markt für 3D-Drucker für private Nutzer soll zwar auch rasant zulegen. Die Analysten der Citigroup prognostizieren für 2017 dennoch Umsätze von lediglich 600 Mio. Dollar für dieses Segment.

    Der Bereich 3D-Druck bleibt also richtig heiß, die Aktien könnten jedoch noch einmal einen mitbekommen, falls die Nasdaq eine eigentlich überfällige Korrektur hinlegen sollte. Spätestens danach ist es aber wieder Zeit, einen Fuß in die Tür zu setzen. Solange gilt es, abzuwarten oder eine kleine Anfangsposition aufzubauen. Einen langen Atem braucht man aber ohnehin, denn die Sparte ist volatil und kurzfristige Kursentwicklungen hängen stark an der Marktstimmung. Die passende Wahl für den Sektor ist auf jeden Fall die UBS13D, die wir 2013 schon in unseren Depots hatten und 2014 auch mehrmals vorstellten und erwähnten.

    In den kommenden Tagen werden wir uns dann mit einem im Aktienbasket enthaltenen Papier beschäftigen – der deutschen Voxeljet.



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    Daniel Saurenz
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    Der ehemalige FTD-Redakteur und Börse Online-Urgestein Daniel Saurenz hat zusammen mit Benjamin Feingold das Investmentportal „Feingold Research“ gegründet. Dort präsentieren die beiden Börsianer und Journalisten ihre Markteinschätzungen, Perspektiven und Strategien samt Produktempfehlungen. Im strategischen Musterdepot werden die eigenen Ideen mit cleveren und meist etwas „anderen“ Produkten umgesetzt und für alle Leser und aktiven Anleger verständlich erläutert. Weitere Informationen: Feingold Research.
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    Verfasst von Daniel Saurenz
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